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Neckarursprung

Aus im Magentasport-Cup: Bei den Wild Wings bricht Corona aus

Villingen-Schwenningen / Lesedauer: 5 min

Mannschaft ist in Quarantäne und muss aus dem Magentasport-Cup aussteigen
Veröffentlicht:03.12.2020, 17:03

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Das Corona-Virus schlägt am Neckarursprung gnadenlos zu: Bei den Schwenningern sind mehrere Spieler infiziert, sodass die Wild Wings sich aus dem Magentasport-Cup verabschieden müssen.

In einer Pressemitteilung der Wild Wings von Donnerstagnachmittag, 14.03 Uhr, heißt es: „Im Rahmen der engmaschigen, protokollmäßigen Testverfahren innerhalb des Hygienekonzepts der Schwenninger Wild Wings wurden in den letzten Tagen leider positive Befunde innerhalb der Mannschaft festgestellt. Dabei sind die Spieler Johannes Huß, David Cerny, Emil Kristensen, Tyson Spink , Andreas Thuresson und Jamie MacQueen betroffen. Den Spielern geht es der aktuellen Situation entsprechend gut. Durch die konsequente Anwendung des Hygienekonzepts konnten die aufgetretenen Fälle schnell identifiziert, isoliert und die Nachverfolgung sichergestellt werden. Die weiteren Spieler sowie das Trainerteam der Wild Wings hatte sich bereits vorsorglich in den letzten Tagen in Isolation begeben“

In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Schwarzwald-Baar und der DEL wurden verschiedene Lösungsmöglichkeiten entwickelt. Zum Schutz aller Beteiligten war jedoch in Absprache mit dem Gesundheitssamt die Festlegung einer mindestens bis zum Mittwoch, 9. Dezember, andauernden häuslichen Quarantäne für das gesamte Team unumgänglich. So heißt es in der Pressemitteilung weiter: „Unter diesen Umständen ist eine weitere Teilnahme am Magentasport-Cup für die Wild Wings leider nicht möglich , und das Spiel gegen die Adler Mannheim am kommenden Sonntag muss entsprechend abgesagt werden.“

Wild-Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner: „Es ist für unsere Fans und vor allem für die Spieler und unsere sportliche Leitung sehr schade, dass wir nicht mehr am Magentasport-Cup teilnehmen. Im Vordergrund steht jedoch nun, dass alle wieder gesund werden und wir die Infektionskette unterbrechen und dadurch die anderen Team-Mitglieder und potenzielle Kontaktpersonen schützen.“

„Wir sind nur durch Corona zu stoppen“, hatte der Sportliche Leiter, Christof Kreutzer , seinen Humor gestern Nachmittag gegenüber unserer Zeitung noch nicht verloren. Die Wild Wings waren das Überraschungsteam beim DEL-Vorbereitungsturnier um den Magentasport-Cup, gewannen drei ihrer bislang fünf Spiele. Mit einem Sieg am Sonntag im Baden-Württemberg-Derby gegen die Adler Mannheim hätten sich die Schwäne für das Halbfinale am kommenden Donnerstag qualifizieren können. Kreutzer ist nicht in strenger Quarantäne. „Ich war nicht bei den Spielern in der Kabine, bin nur Kontaktpersonen der Kategorie zwei.“

Am Samstag sei die komplette Mannschaft laut Kreutzer noch negativ getestet worden, deswegen habe man ja auch am Sonntag die Partie gegen München (Ergebnis 2:3) durchführen können. Bereits am Montag habe es dann aber erste positive Tests gegeben. Die Spieler seien in Absprache mit dem Gesundheitsamt Schwarzwald-Baar in Quarantäne geschickt worden. Anders als in Berlin, wo es auch etliche positive Tests bei Spielern der Eisbären gab und die Partie der Berliner gegen Mannheim vom Donnerstag auf kommenden Dienstag, 8. Dezember, verlegt wurde, muss bei den Wild Wings die gesamte Mannschaft, also auch die negativ getesteten Spieler, in Quarantäne. Kreutzer: „Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt ist gut, es geht ja auch darum, die Spieler zu schützen. Es gibt jetzt auch Erfahrungswerte, vielleicht kann man das während der Saison dann anders handhaben.“

Den DEL-Saisonstart sieht der Sportliche Leiter der Wild Wings nicht gefährdet. „Wir haben ja erst am Sonntag, 20. Dezember, das erste Spiel. Bis dahin sollte das ausgestanden sein. Vielleicht ist es ganz gut, dass wir diese Fälle jetzt vor der Saison haben und in der Saison dann weniger Probleme bekommen.“ Schier unglaublich ist, dass Tyson Spink, nicht aber sein Bruder Tylor Spink, positiv getestet wurde. Und das obwohl die Zwillinge praktisch alles gemeinsam machen, in einer gemeinsamen Wohnung leben und auch nur ein gemeinsames Auto fahren. Kreutzer: „So ist das eben, Corona macht vor nichts halt und ist unberechenbar.“

Bei den Kufencracks vom Neckarursprung läuft es sportlich richtig gut – bis auf den Corona-Vorfall. Mit einem Sieg im Baden-Württemberg-Derby wären die Schwäne ganz sicher im Halbfinale des Magentasport-Cups – das am Donnerstag, 10. Dezember, steigt – gewesen. In Gruppe A steht Bremerhaven bereits als Gruppensieger fest. Das hätte bedeutet: Wären die Schwenninger Gruppenzweiter geworden, hätten sie am Donnerstag in Wolfsburg antreten müssen. Allerdings war für den SERC (9 Punkte) auch noch Platz eins, der das Heimrecht bedeuten hätte, drin. Im Hinspiel in der Mannheimer SAP-Arena am Sonntag vor zwei Wochen hatten die Wild Wings zu viele Strafzeiten kassiert und unterlagen den Adlern mit 2:4. Die Quadratestädter waren nun aber auch wieder heiß auf das Derby und müssen nun schon die zweite Spielabsage seitens des Gegners verkraften.

Adler-Topstürmer Ben Smith ist vom schwedischen Klub Rögle BK, zu dem er ausgeliehen war, zurück. Der ehemalige NHL-Star bestritt für Rögle zehn Spiel, brachte es dabei auf vier Scorerpunkte (ein Tore/drei Assits). Die Schwäne hätten gegen Mannheim auf den gesperrten Verteidiger Christopher Fischer sowie auf ihren Kapitän Travis Turnbull, der sich am Sonntag bei der 2:3-Heimniederlage gegen München am rechten Bein verletzte und voraussichtlich zwei Wochen ausfällt, verzichten müssen.

Stark präsentieren sich die neuen Wild Wings bei den „special teams“, in Überzahl bringen sie es auf eine Erfolgsquote von 27,27 Prozent und in Unterzahl gar auf fantastische 96,97 Prozent. Der nun positiv getestete Andreas Thuresson traf bereits zweimal im Powerplay, ist mit vier Toren bester Torschütze aller Teams beim Magentasport-Cup. Stark präsentiert sich auch das Verteidigerpaar der Wild Wings – Colby Robak und Dylan Yeo. Beide bringen es auf fünf Scorerpunkte. Robak schoss zwei Tore und gab drei Vorlagen. Yeo, der gegenüber der vergangenen Saison kaum wieder zu erkennen ist, ein Tor und vier Vorlagen. Nur Anders Krogsgaard, neuer dänischer Nationalspieler bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven, ist mit sieben Scorerpunkten (ein Tor/sechs Vorlagen) ein noch besserer Offensivverteidiger.