StartseiteRegionalRegion TuttlingenTuttlingen„Wollen vermitteln: Gesundheit ist keine einmalige Sache“

Gesundheitswerkstatt

„Wollen vermitteln: Gesundheit ist keine einmalige Sache“

Tuttlingen / Lesedauer: 4 min

Die Aesculap Akademie öffnet ihre Türen für eine Gesundheitswerkstatt – Teilnehmer sollen Motivationsschub erhalten
Veröffentlicht:17.07.2019, 19:01

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Auf die Gesundheit sollte jeder aufpassen, schließlich hat man nur eine. Die Gesundheitswerkstatt der Aesculap Akademie will den Besuchern Anregungen geben, wie man besser auf sich achten kann. Redakteur Matthias Jansen hat mit Akademie-Leiter Hans-Peter Welsch gesprochen.

Hallo, Herr Welsch. Im Oktober startet die Gesundheitswerkstatt der Aesculap Akademie und unserer Zeitung. Was kann man sich darunter vorstellen?

Wir haben uns lange über den Titel der Veranstaltung Gedanken gemacht. Es soll nicht nach Anstrengung klingen. Viel mehr: Da passiert etwas. Die Teilnehmer sollen einen Motivationsschub, einen Impuls bekommen, an ihrer Gesundheit zu arbeiten. Das Werkstattkonzept soll auch vermitteln, dass Gesundheit keine einmalige Sache ist. Bei den Teilnehmern soll Enthusiasmus geweckt, der Startschuss gegeben werden, sich um die Gesundheit zu kümmern.

Wie soll der Startschuss gegeben werden?

Die teilweise komplexen Themen sollen so kompetent erklärt werden, mit Humor und Leichtigkeit, dass jeder es versteht und nicht mit erhobenem Zeigefinger. Die Mischung besteht aus einem guten Vortrag, der Didaktik und etwas Humor verbunden mit dem Appell, sich zu stellen. Die dafür notwendigen Redner wurden über die Agentur Expedition Leben von Holger König vermittelt.

Wo finden die Veranstaltungen statt?

Wir hatten erst mit einer kleineren Veranstaltung geplant – so etwas wie ein Wohnzimmerkonzert mit 120 Teilnehmern. Wir denken jedoch, dass das Thema in Tuttlingen auf mehr Interesse stößt. Wir erwarten 200 Personen für jede Veranstaltung. Deshalb haben wir die Gesundheitswerkstatt in das Aesculap-Betriebsrestaurant verlegt. Unsere Räumlichkeiten bieten alle Möglichkeiten.

Welche Menschen sprechen Sie mit der Veranstaltung an?

Wir denken an Teilnehmer von 18 bis 80 Jahren. Wir sprechen jeden an, der sich persönlich mit Gesundheit befasst und schon heute seine Ernährung umstellen möchte. Ein 65-Jähriger, der sein ganzes Leben Sauerbraten gegessen hat, wird vermutlich nicht darauf verzichten wollen – für ihn ist vegane Kost nicht unbedingt ein Thema. Denn vegane Ernährung ist ein eher junges Thema. Oder die Frage nach dem biologischen Alter: Warum sieht ein 60-Jähriger aus wie 40 und bei einem 40-Jährigen ist es andersherum?

Aber ist die gegenwärtige Zeit, in der alles schnell gehen muss, geeignet sich auf Gesundheit und die Umstellung der Ernährung zu besinnen?

Die Gesundheitswerkstatt ist nicht das allumfassende Rezept zur Gesundheit. Es soll interessierte Bürger animieren, sich damit zu beschäftigen. Beispielsweise schlägt einer der Redner, Patric Heizmann , vor, dass man sich einen Tag schafft, an dem man für sich selbst alles perfekt gestaltet. Das kann jeder in der Woche einbauen. Wenn man von heute auf morgen alles umstellen will, dann geht es einem wie mit den guten Vorsätzen an Silvester. Man startet mit großen Zielen und es bleibt wenig davon über.

Das Ziel, die Gesundheit der Menschen zu verbessern, läuft das nicht dem Geschäftsmodell von B. Braun und Aesculap entgegen? Immerhin verdienen die Unternehmen ihr Geld damit, dass es kranke Menschen gibt.

Das läuft nicht dem Geschäftsmodell entgegen. Bisher war bei der Aesculap Akademie der Gedanke, dass man sich um die Gesundheit der Patienten kümmert, indem man den Arzt gut aus- und weiterbildet. Deshalb wollen wir den Begriff Gesundheit weiter fassen. Das ist somit kein Widerspruch, nur ein weiterer Blickwinkel.

Mit der Gesundheitswerkstatt gehen Sie ein Pilotprojekt ein. So etwas gibt es bisher in der Region nicht, oder?

Das stimmt. Wir unterscheiden uns von Vortragsreihen wie dem Erfolgsmacher, bei dem es eher um Selbstmanagement geht. Für uns steht die Gesundheit im Vordergrund. Außerdem sind wir nicht gewinnorientiert. Wir rechnen kostendeckend, um die Honorare der Referenten zu finanzieren. Die Eintrittskarten sind deshalb auch günstiger, denn da helfen uns zusätzlich die Sponsoren mit. Sollten wir aber dennoch einen Überschuss erreichen, dann werden wir das Geld an ein Kinder- oder Hilfsprojekt spenden. Wenn die Gesundheitswerkstatt gut angenommen wird und wir ein positives Feedback erhalten, dann planen wir ab Herbst 2020 die nächste Reihe. Zudem würden wir diesen Ansatz in die anderen Standorte der Aesculap Akademie in Berlin oder Bochum tragen.

Auf welchen Redner freuen Sie sich am meisten?

Auf alle. Etwas mehr vielleicht auf Patric Heizmann, weil er das Thema Ernährung besetzt und zeigt, wie man in den idealen Tag starten kann. Das spricht sicher viele an. Und auch Ruediger Dahlke wird mit dem Thema „Krankheit als Symbol“ viele Menschen ansprechen. Jeder war oder ist mal krank. Oft werden von der Medizin die Krankheiten nach Symptomen behandelt. Er blickt darauf, was dahinter steckt. Und dann sind wir schon wieder beim Kern der Gesundheitswerkstatt: Was kann ich präventiv tun?