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Mordfall

Massen-Gentest soll im Mordfall Bögerl die letzte Option sein

Heidenheim / Lesedauer: 2 min

Führt dieser nicht zum Erfolg, soll die Soko „Flagge“ aufgelöst werden – Information sickert aus Polizeikreisen durch
Veröffentlicht:10.12.2013, 23:55

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Dreieinhalb Jahre ist es her, dass die Heidenheimer Bankiersfrau Maria Bögerl aus ihrem Haus entführt und wenig später ermordet worden ist. Jetzt soll als letzte Möglichkeit ein Massen-Gentest den Ermittlungen zum Durchbruch verhelfen. Andernfalls soll die Sonderkommission (Soko) „Flagge“ aufgelöst werden. Diese Information ist aus Polizeikreisen durchgesickert. Bestätigen möchten dies allerdings weder die Ellwanger Staatsanwaltschaft noch die Landespolizeidirektion Stuttgart.

Nach Informationen der Aalener Nachrichten / Ipf- und Jagst-Zeitung war wohl ein Polizeibeamter in Ulm besonders redselig. Im Polizeipräsidium, das dort im Zuge der Polizeireform Anfang 2014 entstehen wird, soll die Soko künftig untergebracht werden (wir berichteten). Und prompt ist die Nachricht über den Massen-Gentest auch an die Öffentlichkeit gelangt. Demnach sollen eine Reihe von Menschen, bei denen es Parallelen zum Täter gibt, zu einer DNA-Probe gebeten werden. Das Gebiet für den Massen-Gentest sei regional begrenzt.

„Kein Kommentar“

Nicht äußern möchte sich der Pressesprecher der Ellwanger Staatsanwaltschaft, Armin Burger. Weder zum geplanten Massen-Gentest noch zu einer Auflösung der Soko „Flagge“. Bereits vor einem halben Jahr fragten die Aalener Nachrichten nach, wie lange diese noch bestehen bleibt und wie groß die Aussichten sind, den Täter noch dingfest zu machen. Auch damals lautete die Antwort: „Kein Kommentar zu laufenden Ermittlungen.“ Solange es noch Ermittlungsansätze gebe, bleibe die Soko bestehen, sagt Frank Buth von der Landespolizeidirektion Stuttgart , wo die Soko noch bis Jahresende ihren Sitz hat.

Der DNA-Massentest scheint jedoch in Ermittlerkreisen die letzte Option zu sein, den Bögerl-Mord doch noch aufzuklären. Andernfalls landet dieser bei anderen ungeklärten Kriminalfällen, da die derzeit noch 16 Mann starke Soko „Flagge“ dann in einem halben Jahr ihre Arbeit beenden soll.

Über 10 000 Hinweise

Der Mord an Maria Bögerl im Mai 2010 ist bundesweit durch die Medien gegangen. Nach der gescheiterten Lösegeldübergabe wurde ihre Leiche in einem Wald entdeckt. Ein Jahr später nahm sich ihr Mann Thomas Bögerl, der kurzzeitig im Verdacht stand, mit dem Mord an seiner Frau etwas zu tun zu haben, das Leben.

In den vergangenen drei Jahren gingen bei der Soko „Flagge“ über 10 000 Hinweise ein. Darüber hinaus wurden die an verschiedenen Tatorten sichergestellten DNA-Spuren mit Speichelproben von mehr als 3000 Männern aus der Region abgeglichen – ohne Erfolg.