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Zuschuss

Verkehrsrechner soll spätestens im Mai kommen

Tuttlingen / Lesedauer: 2 min

Vergabeverfahren läuft – Stadt erhofft sich durch neue Hardware besseren Verkehrsfluss
Veröffentlicht:17.02.2019, 10:46

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Der erhoffte Zuschuss für den Kauf des neuen Verkehrsrechners ist im alten Jahr noch eingegangen. In einer der Ausschusssitzungen des Gemeinderats in diesem Monat soll der Kauf beschlossen werden – damit die neue Hardware spätestens im Mai in Betrieb gehen kann. Die Stadt erhofft sich dadurch eine bessere und vor allem zeitnahere Steuerung des Verkehrsflusses in der Stadt, zum Beispiel bei Unfällen, aber auch im Busverkehr.

Bereits im Februar 2018 haben die Gemeinderäte der Anschaffung zugestimmt. Auf Jahresende hätte der neue Rechner längst im Rathausnebengebäude in der Waaghausstraße installiert sein sollen. Dieser Zeitplan geriet durch die späte Zusage in die Aufnahme eines Förderprogramms des Regierungspräsidiums (RP) Freiburg aber durcheinander. Mit Gesamtkosten von rund 600 000 Euro rechnet der Gemeinderat. Das RP hat einen Zuschuss von 250 000 Euro zugesagt, so Arno Specht , Sprecher der Stadt.

Was kann der neue Rechner? „Der Austausch bietet völlig neue Möglichkeiten“, so die Stadtverwaltung – vor allem einen zuverlässigen Betrieb. Das alte Modell wurde bereits 2002 installiert und greift auf Technik aus den 1990er-Jahren zurück. Möglichkeiten der ständigen Aktualisierung sind mit der derzeitigen Hardware nicht möglich – künftig aber schon.

So können bald schon die Kenngrößen des Verkehrsablaufs ermittelt und mit den Sollwerten, die die städtischen Verkehrsplaner vorgeben, abgeglichen werden. Benjamin Hirsch, persönlicher Referent des OB: „So lässt sich aufzeigen, wo Optimierungsbedarf besteht, und der Verkehrsfluss kann gezielt gesteuert und laufend angepasst werden.“

Rund 60 Ampelanlagen gibt es im Stadtgebiet, die vom Rechner gesteuert werden. Künftig wird es möglich sein, die Ampelsteuerung auf Ausweichstrecken, zum Beispiel bei Unfällen, anzupassen. Ebenso können Wartezeiten für Fußgänger automatisch überwacht und darauf reagiert werden.

Bussteuerung per GPS

Durch die Umstellung der Steuergeräte in den Bussen auf GPS ergeben sich ebenfalls neue Möglichkeiten. So kann die Busbevorrechtigung bei der Ampelschaltung berücksichtigt werden – ein lang gehegter Wunschs aus dem Gemeinderat. Ebenso kann auf manchen Routen gezielt nachgesteuert werden, wenn sich Bedarf feststellen lässt. Dabei erlaubt der neue Verkehrsrechner – im Gegensatz zur veralteten Hardware – dass Programme für die Ampelsteuerung oder die Busspuren in Abstimmung mit dem übrigen Verkehr programmiert werden können. Dadurch sollen sie besser ineinander greifen.

Derzeit sucht die Stadtverwaltung nach einem Nachfolger für Mostafa Zbida. Der Verkehrsingenieur, der 24 Stunden am Tag mit dem Verkehrsrechner online verbunden war, um bei einem Ausfall reagieren zu können, hat die Stadtverwaltung verlassen. „Das Wiederbesetzungsverfahren läuft“, so Specht.