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Hochschulcampus

Tuttlingen bleibt Hochschul-Standort bis 2029

Tuttlingen / Lesedauer: 3 min

Ministerin Theresia Bauer unterzeichnet am Donnerstag Weiterführung des Kooperationsvertrags
Veröffentlicht:25.02.2016, 19:12

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Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen) hat am Donnerstag gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Fördervereins Hochschulcampus Tuttlingen, Guido Wolf, Landrat Stefan Bär, Oberbürgermeister Michael Beck sowie dem Rektor der Hochschule Furtwangen, Prof. Rolf Schofer, die Verlängerung des Kooperationsvertrags zwischen dem Förderverein und der Hochschule zur Weiterführung des Hochschulcampus Tuttlingen unterzeichnet. Das Vertragswerk läuft bis zum Jahr 2029.

Mit der Verlängerung der Kooperation sichert das Land die Finanzierung von bis zu 200 Studienanfänger-Plätzen am Tuttlinger Hochschul-Standort um weitere zehn Jahre. Der erste Kooperationsvertrag für den im Jahr 2009 eröffneten Hochschulcampus läuft noch bis 2019. Das Land finanziert die Studienanfänger-Plätze mit bis zu 3,4 Millionen Euro pro Jahr.

Theresia Bauer sprach am Donnerstag von einem guten Tag. Die Weiterführung des Kooperationsvertrages biete eine lange Perspektive für den Hochschulcampus: „Es freut mich, dass es zum Abschluss des Vertrags gekommen ist“, sagte sie. Vorausgegangen war ein Kabinettsbeschluss im Dezember vergangenen Jahres.

Große Wertschätzung

Die Ministerin schätze das Engagement von Stadt und Landkreis, die gemeinsam das Hochschulgebäude zur Verfügung stellen. Der Förderverein, in dem mehr als hundert Unternehmen aus der Region Mitglied sind, steuert 2,5 Millionen Euro pro Jahr für die Ausstattung des Campus, den Gebäudeunterhalt und die Personalkosten bei. „Die Studienzahl zeigt, dass der Weg der richtige war“, betonte Bauer. Aktuell hat der Hochschulcampus rund 650 Studenten.

Da das Wissenschaftsministerium nicht dauernd Moderator spielen musste, um Konflikte zu schlichten, sei es leicht gewesen, für die Weiterführung der Kooperation zu stimmen. Die Entscheidung im Ministerrat sei einstimmig erfolgt. „Es ist nicht immer einfach zu entscheiden, wo man in einem solch großen Flächenland so etwas aufbaut“, meinte sie.

Auch Guido Wolf sieht die Vertragsunterzeichnung positiv: „Ich freue mich, dass wir den Campus weiter ausbauen können“, sagte er. Die Bildungseinrichtung sei auf einem guten Weg. Das Ziel sei es von Anfang an gewesen, „einen innovativen Modellstandort in Tuttlingen zu gründen“. In einem dezentralisierten Bildungsbereich könne eine solche Einrichtung eine Perspektive bieten: „Der Hochschulcampus Tuttlingen ist klein, aber bärenstark“, sagte Wolf. Der Standort habe das Zeug, modellhaft in andere Hochschulen hineinzuwirken.

Beeindruckende Zahlen

Die Verlängerung des Kooperationsvertrags sei eine Bestätigung für den Ansatz des Hochschulcampus und für die in den vergangenen sechs Jahren geleistete Arbeit, meinte Landrat Stefan Bär. Fünf Studiengänge, 200 Studienanfangs-Plätze, Einführung von Masterstudiengängen zum Semester 2014/15, die Verabschiedung der ersten 70 Absolventen im Jahr 2013 und die erste Promotion im vergangenen Jahr seien dafür ein Beleg. „Ich bekomme in den Betrieben nur positive Rückmeldungen“, sagte Bär.

An die Realisierung des Hochschulcampus in Tuttlingen hätten zunächst nicht viele geglaubt, blickte Tuttlingens OB Michael Beck zurück. Einen besseren Partner als die Hochschule Furtwangen hätte es indes nicht geben können. „Ich bin froh, dass wir zu gleichen Bedingungen weitermachen können“, sagte Beck. Die Stadt stecke aus Überzeugung weiter Geld in die Gebäude des Hochschulcampus – die nächste Investition mit einem Volumen von zehn Millionen Euro für das Innovations- und Technologiecentrum (ITC) stehe bereits vor der Tür.

Rolf Schofer berichtete, dass zum Semester 2016/17 ein neuer Masterstudiengang „Angewandte Materialwissenschaft“ am Campus eingerichtet wird. „Das rundet das Angebot ab und ist ein weiterer Baustein, den Standort weiterzuentwickeln“, sagte er. In Furtwangen soll zudem der Studiengang „Physiotherapie“ eingerichtet werden.

Ein Video von der Vertragsunterzeichnung mitsamt Interview mit Wissenschaftsministerin Theresia Bauer gibt es bei uns im Internet unter

www.schwaebische.de/tuttlingen