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Marktplatz

Tutstock-Festival rockt Tuttlingen

Tuttlingen / Lesedauer: 3 min

Bands sorgen für ausgelassene Stimmung – Friedens- und Europagedanke gestärkt
Veröffentlicht:02.05.2019, 12:47

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Multikulti und lautstark: Viele Nationen hat das Tutstock-Festival am Mittwoch auf den Tuttlinger Marktplatz vereint. Mehrere Bands haben mit einer Mischung aus Rock-, Pop- und Heavy Metal mit den Besuchern ein buntes Konzert gefeiert.

Mit der zweiten Auflage des Tutstock-Festivals trafen die Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) mit Unterstützung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) bei ihrem Publikum voll ins Schwarze. Der Mix aus Pop- und Rockmusik sowie die Stärkung Europas und des Friedensgedankens ging voll auf. Verschiedene Generationen und Nationen trafen aufeinander. Das Motto: „In Vielfalt geeint“ passte perfekt. Der Marktplatz war nahezu über die gesamte Dauer des Events sehr gut gefüllt. Der Grund dafür war nicht nur das sonnige Frühlingswetter: Die Bands trafen den Zeitgeist des überwiegend jungen Publikums, meist mit Rock-Nummern. Die vier Musiker von Scarcrow aus Donaueschingen formten mit lautstarkem Hard Rock den Anfang eines verheißungsvollen Festivals.

Zwischen den einzelnen Musikgruppen hatten Redner ihren Einsatz, die sich für Europa stark machten. Verpackt als Programmpunkt „10 Minuten für Europa“ verrieten sie ihre Erlebnisse und Ansichten der EU . Landrat Stefan Bär benötigte lediglich sechs Minuten, um es auf den Punkt zu bringen. „Ich wünsche mir ein Europa, für das sich viele einsetzen“, sagte Bär und gab zu bedenken: „Die größte Gefahr sind nicht die Gegner Europas, denn die bekennen sich dazu, sondern es ist vielmehr die Gleichgültigkeit derjenigen, die meinen, dass es schon wieder gut gehen wird“. In Europa gäbe es keine Selbstverständlichkeit und auch keine Garantie, dass alles so bleibt. Er merkte zudem an, dass Demokratie von einer „aktiven Bürgergesellschaft“ lebe und appellierte an alle Besucher, zur Wahl zu gehen und diejenigen zu wählen, die für „gemeinsame Lösungen“ antreten.

Der Aufforderung zur Europawahl schloss sich Joe Kennedy an. Er forderte die Länder auf, zusammenzuhalten und erinnerte an den Frieden und Freiheit in der EU. „Wenn wir uns auseinanderdividieren lassen, werden wir von Ländern aufgefressen, die teilweise von Freiheit nichts verstehen wollen“, sagte Kennedy. Nils Ludewig erklärte diese Freiheit anhand seiner Reise in nordeuropäische Länder, während Jérôme Brunelle an die Grenzkontrollen und Vorurteile zwischen den EU-Staaten erinnerte. Er räumte auch ein „das heutige Europa ist nicht perfekt“, habe uns aber viele Jahre den Frieden gesichert. Allein dies sei ein Grund eine demokratische Partei bei der Europawahl zu wählen.

Immer wieder tönte zwischen den Wortbeiträgen der Hard Rock oder Heavy Metal-Sound und der dazugehörige Bass über den Marktplatz. Egal, ob es die Spielfreude der Tuttlinger Combo ImPuls war, die auf der Bühne abrockte, oder eine große Portion Heavy Rock von T.Rip mit ihren treibenden Beats – das Publikum auf dem Marktplatz feierte und tanzte mit, verweilte an den Ständen wie bei Jugend Tuttlingen, Kukav oder dem Netzwerk International.

Ganz andere Töne gab es von Gordon November auf die Ohren, ruhiger, nachdenklicher und mit einer Mischung aus rockigen und poppigen Balladen hatte er das Publikum schnell auf seiner Seite. Mit einer seiner selbstkomponierten Nummern wünschte er sich, er wäre „Nochmal klein“ und löste damit Applaus auf dem Marktplatz aus, genauso wie mit Songs der Foo Fighters. Die Tuttlinger Rockband Kannitverstan legte den Hebel wieder auf lautstark um und setzte den Schlusspunkt eines durchweg gelungenen Tutstock-Festivals.

Rundum zufrieden zeigte sich der JEF-Kreisvorsitzende Crischa Wagner. „Ich war sehr zufrieden. Der Ablauf war reibungslos und die Resonanz der Besucher war sehr stark“, sagte er. „Wir konnten die erste Auflage übertreffen und haben mit dem diesjährigen Festival einen Schritt nach vorne gemacht“, findet Wagner, der bereits eine dritte Auflage von Tutstock ankündigte. Ob im kommenden Jahr oder 2021, bleibe abzuwarten.

Viele weitere Bilder vom Tutstock-Festival gibt es in einer Online-Galerie unter schwaebische.de/tuttlingen.