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Schneck schwärmt von der Tennis-WM

Tuttlingen / Lesedauer: 3 min

Tuttlinger hält den ersten Satz gegen Chandra Bhushan und Rene Sturm lange Zeit offen
Veröffentlicht:21.08.2018, 17:21

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Der Tuttlinger Hans-Jürgen Schneck hat sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Der 54-Jährige nahm an den Tennis-Weltmeisterschaften der Senioren in Ulm teil. „Das war ein super Erlebnis“, schwärmt er von den Spielen und der angenehmen Atmosphäre. „Das Dabeisein war wichtiger als der sportliche Erfolg“, sagt er rückblickend.

Schneck, der auch einige Jahre Vorsitzender des TC Rot-Weiß Tuttlingen war, hat sich dem Tennissport verschrieben, nimmt neben den Verbandsspielen auch regelmäßig an Turnieren teil. Unterm Jahr spielt er in der Regionalliga bei den Senioren des TV Buchschlag, einem Vorort von Frankfurt. Zuvor hatte er auch schon für den TC Überlingen (2. Regionalliga) das Racket geschwungen. In der Hallen-Winterrunde spielt er für die Herren 40 des TC RW Tuttlingen, mit denen er auch regelmäßig trainiert.

Um an den Tennis-Weltmeisterschaften teilnehmen zu können, musste sich Schneck bei der Internationalen Tennis-Federation anmelden. Ohne Weltranglistenpunkte musste er in die Qualifikation. Zehn Minuten vor dem Eröffnungsspiel (9 Uhr) dieser Titelkämpfe gegen den Schweden Owe Pipkorn, sagte dieser kurzfristig ab. „Er meldete sich aus Norddeutschland und meinte, am Nachmittag könne er da sein und spielen“, sagt Schneck. Doch darauf ließ sich der Oberschiedsrichter nicht ein und der Tuttlinger zog kampflos in die zweite Qualifikationsrunde ein.

Schneck verliert ersten Satz 6:7 im Tiebreak

Dort war Chandra Bhushan , die Nummer eins aus Indien, der Gegner. Bhushan ist in seinem Heimatland, wie viele seiner Familienmitglieder, Tennistrainer. „Es war ein hartes Match und ein umkämpfter erster Satz“, sagt Schneck, der sich schließlich nach mehr als zwei Stunden mit 6:7 im Tiebreak geschlagen geben musste. Den zweiten Satz verlor der Donaustädter deutlich 2:6.

Schneck ließ sich daraufhin auf die Lucky-Loser-Liste setzen. Diese Spieler rücken nach, wenn andere Akteure kurzfristig absagen. Schneck: „Ich habe mir ein paar andere Spiele angeschaut, als mich der Oberschiedsrichter anrief und fragte, ob ich in 20 Minuten spielen könnte.“

Schneck traf dann in der ersten Runde auf den starken Rene Sturm aus Darmstadt, der als über 50-Jähriger in der Herren-Regionalliga 40 an Nummer eins seines Vereins spielt. „Bis zum 4:3 haben Sturm und ich den Aufschlag durchgebracht. Dann schaffte mein Gegner ein Break und gewann den ersten Satz 6:3“, blickt Schneck auf die Partie zurück. „Im zweiten Satz hatte ich dann keine Chance“, erkannte Schneck die Überlegenheit des Gegners bei der 3:6 und 1:6-Niederlage an. Sturm war im vergangenen Jahr in Florida mit seinem Partner Ralph Schmücking Weltmeister im Doppel geworden und hatte dabei im Finale den ehemaligen Davis-Cup-Spieler Karsten Braasch besiegt.

„Es war ein super Einstieg für mich, auf diesem Niveau Tennis spielen zu können. Und es gab sogar ein paar Weltranglistenpunkte“, sagt er zur Teilnahme an diesen Weltmeisterschaften, die noch bis zum Wochenende andauern. Insgesamt hatten 1500 Tennisspieler in den Altersklassen 50, 55 und 60 Jahre für die WM in Ulm gemeldet.