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Schildrainschule

Schildrainschule ist 50 Jahre alt

Tuttlingen / Lesedauer: 3 min

Anfangs wurden die Konfessionen noch getrennt unterrichtet – Jahrgangsübergreifende Klassen
Veröffentlicht:17.04.2016, 19:09

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Wenn ein neues Stadtviertel entsteht, dauert es nicht lange, bis auch die Frage nach Schulen und Kindergärten aufkommt. Das war auch vor 50 bis 60 Jahren nicht anders, als auf dem Schildrain in der Tuttlinger Nordstadt nach und nach Straßen und Häuser entstanden. Immer mehr Kinder lebten dort und so wurde in der Folge dessen im Jahr 1966 schließlich die Grundschule Schildrainschule erbaut – die nun am kommenden Freitag und Samstag mit einem großen Fest ihr 50-jähriges Jubiläum feiert.

Was heute fast schon unvorstellbar ist, war damals ein echtes Problem: In den 1960er-Jahren gab es in Tuttlingen noch sogenannte Konfessionsschulen. Die evangelischen Schüler gingen meist in die Karlschule, die katholischen besuchten die Schillerschule. An der neuen Schildrainschule sollten nun aber beide Konfessionen unter einem Dach unterrichtet werden, da im neuen Wohngebiet auch beiderlei Kinder wohnten.

„Das löste man damals so, dass man zwei Schulleiter aus anderen Schulen bestimmte, die für je eine Konfession zuständig waren“, erzählt der heutige Schildrainschul-Rektor Frank Stender . Zum Oberhaupt der katholischen Schüler wurde Rektor Mettenleiter aus der Schillerschule bestellt, zu dem der evangelischen Schüler Rektor Forster aus der Karlschule. Undenkbar blieb allerdings, dass beide Konfessionen in gemischten Klassen unterrichtet wurden, „da gab es anfangs noch eine strikte Trennung“, so Stender.

Konfessionsschulen abgeschafft

Nur kurze Zeit später wurden in Tuttlingen die Konfessionsschulen jedoch abgeschafft und die Schildrainschule bekam den Titel „christliche Konfessionsschule“. Nun erhielt die Schule auch ihren ersten „richtigen“ Rektor: Bert Eichhorn, der bis 1989 die Geschicke der Schule leitete. Konrektor war zu dieser Zeit Bruno Kaupp, später folgte Beatrix Sahmer. In dieser Zeit begannen auch zwei junge Lehrer, die heute an der Schildrainschule bereits die Kinder ihrer ehemaligen Schüler unterrichten: Gabriele Knittel und Karl-Friedrich Rinklin. Gemeinsam mit den pensionierten Lehrerinnen Marianne Hunger und Elfi Hild gehören sie zu denjenigen, die am längsten an der Schule unterrichtet haben.

Von 1989 bis 2003 lag die Schulleitung dann bei Volker Kaliss sowie Frank Stender, der 1990 zunächst das Konrektoren-Amt übernommen hatte. „Als ich angefangen habe, war die Schule noch zweizügig“, erinnert sich Kaliss zurück, „doch dann stiegen die Schülerzahlen so, dass wir komplett dreizügig wurden“. 1993 erhielt die Schule dann einen zweistöckigen Anbau. Ein weiterer Meilenstein war die Einführung der jahrgangsübergreifenden Klassen (JÜK): Seit elf Jahren werden die Klassenstufen eins und zwei gemeinsam unterrichtet. Man habe gute Erfahrungen damit gemacht, so Stender, „vor allem die sozialen Kompetenzen sind gestiegen.“

„Wir werden nicht weniger“

In den vergangenen Jahren waren die Schülerzahlen etwa gleichgeblieben. „Sagen wir es so: Wir werden nicht weniger“, so Stender. Zugute komme der Schule das neue Baugebiet Thiergarten sowie „der Generationenwechsel, der sich auf dem Schildrain vollzieht“. Aktuell sind es 234 Schüler, die in zehn Klassen unterrichtet werden.

Seit diesem Schuljahr ist die Schildrainschule nun eine Wahl-Ganztagsschule geworden und bietet an drei Tagen pro Woche Betreuung bis 15.30 Uhr an. Besonders ist dabei die Kooperation mit dem angrenzenden Seniorenpflegeheim Elias-Schrenk-Haus: Hier werden die Schüler dienstags, mittwochs und donnerstags bekocht.

Übrigens: Gleichzeitig zum Bau der Schildrainschule wurde damals auch die Auferstehungskirche gebaut, die am Sonntag, 5. Juni, ihr 50-jähriges Bestehen feiert.