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Rückschau

Schiedsrichter vertrauen „alter Mannschaft“ weiter

Tuttlingen / Lesedauer: 4 min

Nenad Popovic bei Hauptversammlung bestätigt – Sorge um ausreichend Nachwuchs wird größer
Veröffentlicht:21.03.2021, 10:51

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Die Fußballschiedsrichter des Kreises Tuttlingen haben in der ersten Online Hauptversammlung überhaupt auf die vergangenen drei Jahre Rückschau gehalten und gleichzeitig für weitere drei Jahre ihre Ziele eindrucksvoll vorgestellt.

Zwar hat der Württembergische Fußballverband (WFV) mit dieser Online Versammlung Neuland betreten, der Aktualität der Sitzung hat dies aber keinen Abbruch getan. Bedingt durch die Corona-Pandemie haben die Verantwortlichen in der Gruppe Tuttlingen um Bezirksschiedsrichter-Obmann Nenad Popovic einige Änderungen vornehmen müssen, um diese wichtige Versammlung überhaupt ordnungsgemäß abhalten zu können. Die Arbeit in den vergangenen drei Jahren war eindrucksvoll aufgearbeitet worden und fand im Verband entsprechende Anerkennung, wie der Vertreter des Verbandsschiedsrichterausschusses, Stephan Gerster aus Friedrichshafen, bestätigte. Immerhin hatten sich rund 60 Schiris der Gruppe Tuttlingen für die Hauptversammlung eingewählt.

Die Sorge um immer genügend Schiedsrichter ist im Zeitraum der vergangenen drei Jahre keineswegs kleiner geworden. Der Mangel und die Sorgen sind eher noch größer geworden. Oft konnten die Fußballspiele nur durch das Aushelfen der benachbarten Schiedsrichtergruppen Rottweil, Calw, Böblingen, Tübingen, Reutlingen, Balingen, Hechingen, Bad Saulgau, Sigmaringen, Friedrichshafen und Wangen (alle wfv) sowie den Unparteiischen aus den benachbarten südbadischen Gruppen Bodensee und Badischer Schwarzwald problemlos über die Bühne gebracht werden. Die Anzahl der geleiteten Spiele sind in den vergangenen drei Jahren gleichgeblieben. Die Pandemie hat vor allem im dritten Berichtsjahr dazu geführt, dass die Meisterschaftsrunde und die gesamte Hallenrunde der Fußballjugend mit dem totalen Ausfall der Meisterschaftsrunde endete.

Die Hauptaufgabe des Schiedsrichters, für die Spielleitung dazu sein, konnte nur durch die große Bereitschaft einzelner Schiris abgedeckt werden. Absolute Spitze in den drei Berichtszeitjahren ist Peter Kaiser vom FC Reichenbach, der es auf insgesamt 248 Einsätze in den drei Jahren brachte. Ihm folgt mit 205 Schiri-Einsätzen Kadir Yagci und mit 204 Spielleitungen Alexander Wintermantel (beide SV Seitingen-Oberflacht) sowie Patrick Sechi (Spvgg Trossingen) 202 und Tom Kreibich (SV Durchhausen) mit 175 Einsätzen. Bei der Auflistung folgen dann neun Schiedsrichter, die zwischen 120 und 174 Spielleitungen durchgeführt haben. Sehr positiv ausgewirkt haben sich in der Gruppe die weniger Rückgaben, die von 450 im Jahr 2017/18 auf 91 Rückgaben im Spieljahr 2020/2021 gefallen sind. Einen Rückgang stellte der Obmann auch bei den Schulungsbesuchen fest. Zuletzt kamen zu den Schulungen im katholischen Gemeindehaus in Mühlheim durchschnittlich 54 Schiedsrichter. Obmann Popovic: „Die Zahl ist für mich nicht akzeptabel“. Er bemängelt vor allem auch die oft fehlenden Jungschiedsrichter bei den Schulungen.

In der Hauptversammlung ist es immer Zeit, endsprechend zu ehren und zu danken. Auf das Ehren wurde verzichtet. Dafür soll eine Präsenz-Versammlung stattfinden. Gleich sechs Schiedsrichter werden dabei von der Gruppe Tuttlingen für ihr Zehnjähriges geehrt. Zwei Schiris erreichen die Ehrung für 15 Jahre mit der WFV-Ehrung in Bronze, fünf die Ehrung für 20 Jahre in Silber und sieben bekommen die Ehrung in Gold für die 25-jährige Tätigkeit. Eine ganz besondere Ehrung steht für den 80-jährigen Werner Mesle vom SV Dürbheim an, er ist 60 Jahre Schiedsrichter. Und schon jetzt blickt die Schiedsrichtergruppe Tuttlingen auf das Jubiläumsjahr 2022. Da wird die Gruppe hundert Jahre alt.

Der Seitinger Bürgermeister und selbst aktiver Schiedsrichter, Jürgen Buhl war es, der dem Obmann Nenad Popovic und dem ganzen Ausschuss für die dreijährige Arbeit um das Schiedsrichterwesen dankte und entsprechende anerkennende Worte anfügte. Buhl leitete anschließend auch die notwendigen Wahlen, die ohne Probleme stattfanden. Der 53-jährige Nenad Popovic wird für weitere drei Jahre die Schiedsrichtergruppe Tuttlingen führen. Sein Stellvertreter wird Christian Hafner (SV Böttingen), der gleichzeitig auch Einteiler für den Aktiven-Bereich ist. Einteiler der Jugendspiele ist Alexander Wintermantel ( SV Seitingen-Oberflacht ). Dem Ausschuss gehören zudem an: Kai-Uwe Villing, Richard Wingert, Thomas Bauer und Kadir Yagci. Die vier haben bisher auch zum Ausschuss gehört.