Jugendkunstschule

Musikunterricht nun per Skype

Tuttlingen / Lesedauer: 3 min

Ob Jugendkunstschule Zebra, die Chorgemeinschaft oder die Musikschule: Diese Einrichtungen werden ihren Betrieb vorerst bis nach den Osterferien einstellen. „Wir gehen allerdings, bei allem Optimis...
Veröffentlicht:30.03.2020, 17:30

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Ob Jugendkunstschule Zebra, die Chorgemeinschaft oder die Musikschule: Diese Einrichtungen werden ihren Betrieb vorerst bis nach den Osterferien einstellen. „Wir gehen allerdings, bei allem Optimismus, nicht davon aus, dass wir nach den Osterferien zum Normalbetrieb zurückkehren können“, fügt Claus-Peter Bensch, der Kultur-Abteilungsleiter der Stadt Tuttlingen , hinzu. Das Städtische Blasorchester (SBO) hat die Proben ebenfalls bis auf Weiteres abgesagt und wird in den kommenden Wochen reagieren, so Bernd Häcker, der Vorsitzende des SBO.

Die Musikschule und die Jugendkunstschule Zebra haben beschlossen, dass „für den Monat April keine Rechnungen an die Eltern“ ausgestellt werden, sagt Alfons Schwab , Leiter der Musikschule Tuttlingen. Zum Jahresende soll zudem das „Schulgeld für ausgefallenen Unterricht an die Eltern rückerstattet“ werden, erklärt Bensch das Vorgehen.

Währenddessen hat die Musikschule Tuttlingen ein neues Format des Musikunterrichts ins Leben gerufen. Dabei nehmen „die Lehrer Kontakt mit den Schülern und Eltern auf, und es findet Fernunterricht über verschiedene Medien, wie zum Beispiel Skype , FaceTime oder das Telefon statt“, erklärt Schwab das neue Konzept. „Seit Montag wurden 660 Familien kontaktiert und schon am Mittwoch gab es über 100 positive Rückmeldungen von Eltern und Schülern“, fügt Schwab erfreut hinzu. Die Musikschule nutzte die Corona-Krise als Chance, um in der Musikschule digital nachzurüsten. „Der Aufwand des Konzepts ist für Musikschullehrer extrem hoch, da der Fernunterricht eine andere Form der Vorbereitung benötigt“, führt der Musikschulleiter weiter aus. Das Konzept solle auch im normalen Betrieb nachhaltig in die Musikschule integriert werden.

Das geht nicht in allen musikalischen Bereichen. So bemängelt Stefan Eick, der Vorsitzende der Chorgemeinschaft Tuttlingen, dass ein Chor aufgrund der Verzögerung bei der Übertragung nicht gemeinsam mittels digitaler Medien singen könne. „Was wir machen, ist getrennt voneinander mithilfe von MP3-Übefiles zukünftige Lieder vorzubereiten und zu üben“, beschreibt Eick das Vorgehen. Diese Möglichkeit zum Üben wendet auch das SBO an. Laut Häcker werden YouTube- Videos geteilt, „sodass die Orchestermitglieder die Stücke anhören und üben können“. Die Jugendkunstschule macht sich Gedanken über alternative Angebote: „Das Zebra ist ein kreatives Tierchen, da darf man gespannt sein“, macht Bensch neugierig.

Neben den normalen Proben musste die Chorgemeinschaft das Halbfinale und Finale der Vocal Challenge absagen. „In Abstimmung mit der Stadthalle haben wir einen neuen Termin für das Finale im November reserviert“, schreibt Eick unserer Zeitung. Wann das Halbfinale stattfinden wird, stünde noch nicht fest, aber „wir haben eine Zusage, dass wir sehr flexibel einen Termin von Aesculap ermöglicht bekommen“ fügt Eick hinzu.

Die nun freigewordene Zeit wird in der Jugendkunstschule, dem SBO und der Chorgemeinschaft ähnlich genutzt. Die Vorstandschaften des Orchesters und der Chöre werden sich mit „der zukünftigen Entwicklung und Ausrichtung“ der Vereine beschäftigen, so der Vorstand des SBO. „Wir nutzen die Zeit, um neue Ideen auszuarbeiten, Kurse und Werkstätten vorzubereiten und natürlich zu überlegen, wie wir die aktuell ausfallenden Projekte nachholen können“, sagt der der Kultur-Abteilungsleiters der Stadt Tuttlingen über die Jugendkunstschule.

Obwohl es im kulturellen Bereich schwerer ist, ein Alternativprogramm über digitale Netzwerke für Mitglieder bereit zu stellen, gibt es kreative Ansätze. Einem Aufruf des Landesverbands Baden-Württembergischer Orchester folgend spielten aktive Mitglieder des SBO vergangenen Sonntag das Stück „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, um allen Menschen, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, ihre Anerkennung entgegenzubringen, und allen anderen Mut in diesen schwierigen Zeiten zu machen.