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Hochbrückenfest

Hier arbeiten Menschen Hand in Hand

Aalen / Lesedauer: 2 min

Das Hochbrückenfest der Aalener Behindertenwerkstatt ist ein gute Beispiel für die Inklusion
Veröffentlicht:01.07.2012, 16:20

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Vielleicht lag es am Unwetter, dass das Hochbrückenfest der Aalener Behindertenwerkstatt ihr Vorjahresergebnis nicht toppen konnte. Waren es 2011 noch gut 2000 Gäste, so drängelten sich bei strömendem Regen am Samstag „lediglich“ die Hälfte davon unterm schützenden Brückendach. Da sich allerdings die Technik als wassersicher erwies, konnten Reggae, Rock und Rap ungestört die Festbesucher zum Abtanzen überreden.

Am Morgen danach, war Familientag angesagt. Pfarrer Bernhard Richter und Heinrich Erath zelebrierten den gut besuchten Eröffnungsgottesdienst. Mit „Aufbrechen, Koffer packen, Neues erleben“ umschrieb Pfarrer Richter das Motto, das von Erath durch das Lied „Ich brauch Tapetenwechsel“ ergänzt wurde. Menschen wollten zur Urlaubszeit aus dem Alltag ausbrechen, um hierbei neues Glück zu finden, betonten beide. Der von Heidi Kaufmann und Bernd Schäufele organisierte Gottesdienst wurde musikalisch von den „Highbridge Singers“ begleitet.

Erstmals beteiligten sich Menschen mit Behinderungen an der Gestaltung des gesamten Werkstattfestes. Der Leiter der Behindertenhilfe Ostalb, Michael Schubert , hob ausdrücklich hervor, das Behinderte damit Verantwortung für ihr eigenes Fest übernommen hätten. „Wir nehmen die Inklusion nun auch für unsere Einrichtungen ernst. Die ganzen Jahre über wussten wir, was für Menschen mit Behinderungen gut ist. Besser ist es jedoch, sie zu fragen.“ Musik, Theater, Reggae-Party, Familienfest – überall arbeiteten Menschen mit und ohne Behinderungen Hand in Hand, bereiteten das große Fest bis ins Detail vor. „Inklusion müsse zum Erfolg geführt werden, deshalb sehen wir das Werkstattfest als beispielhaft dafür an“, so Schubert.

Seit nunmehr zehn Jahren gibt es die gute Tradition unter der Hochbrücke gemeinsam mit Aalens Bürgern zu feiern. Nach den Worten Schuberts spricht insbesondere der Samstag immer mehr junge Menschen an. Allein über Facebook hätten sich 450 zu Reggae und Rock verabredet. Der gestrige Sonntag litt allerdings zeitweise unter dem durchwachsenen Wetter. Dennoch trafen sich Besucher zum Essen, zur Unterhaltung durch die Band „Lombapack“ und zum gemeinsamen Feiern.