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Möhringer Kindergartenkinder lernen richtigen Umgang mit Umwelt

Tuttlingen / Lesedauer: 3 min

Berufsschülerinnen setzen am Möhringer Kindergarten Sankt Andreas über Monate Projekt um
Veröffentlicht:23.04.2019, 14:32

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Bäume pflanzen, Papier herstellen, Müll sortieren und ganz nebenbei Gutes für die Umwelt tun – das ist das Ziel von vier Schülerinnen der Fritz-Erler-Schule, die darüber ein abwechslungsreiches Projekt im Kindergarten Sankt Andreas in Möhringen umgesetzt haben. Über mehrere Monate verteilt statteten die Schülerinnen Emine Türedi, Patricia Scheda , Jeanny Grau und Lea-Sophie Biedermann den Mädchen und Jungen des katholischen Kindergartens Möhringen-Stadt einen Besuch ab. Grund dafür ist ein Schulprojekt.

Die vier Schülerinnen der Klasse zwölf des Berufskollegs der Tuttlinger Fritz-Erler-Schule führten im Fach Seminar ein Umweltprojekt durch – mit dem Ziel, den „ökologischen Fußabdruck“ zu minimieren. Warum sie sich dafür einen Kindergarten aussuchten, hatten sich die vier genau überlegt: „Von klein auf lernen wir zu schwimmen, zu laufen und viele andere Dinge – aber warum lernen wir nicht, mit der Umwelt richtig umzugehen“, fragte sich Emine Türedi. „Der richtige Umgang mit der Umwelt ist ein extrem wichtiger Bestandteil für uns alle. Wir haben bewusst unser Projekt mit Kindern durchgeführt, weil wir ihnen beibringen wollten, was sie bereits tun können, damit die Umwelt, die viele als selbstverständlich wahrnehmen, auch erhalten bleibt.“

Für diese Sensibilisierung mit Natur und Umwelt suchten sich die vier jungen Frauen insgesamt drei praktische Themen aus und setzten es gemeinsam mit den Kindern in den vergangenen Monaten um. Beim ersten Aufeinandertreffen ging es ans Müll sortieren. Dabei lernten die Kinder die Wichtigkeit der Mülltrennung. „Wir haben ihnen auch erklärt, was mit dem Müll passiert, den sie wegschmeißen“, sagt Emine Türedi. Mit Papiertüten und Vorratsdosen brachten sie den Kindern bei, welche Gegenstände umweltschonender sind, und was eine Plastiktüte mit der Umwelt anrichten kann.

Beim zweiten Besuch im Kindergarten ging es ums Energiesparen in Alltagssituationen. Vom Heizungen auf- und zudrehen, über das Fenster öffnen bis hin zum laufenden Wasserhahn und dem An- und Ausknipsen des Lichts hatten die Schülerinnen für die Kleinen viele Tipps und Hinweise parat. „Wir haben Bilder vorbereitet, die die Kinder nach gut und schlecht zugeordnet haben, wie eine halbvolle Waschmaschine“, erläutert Türedi.

Beim letzten Besuch drehte sich alles um Holz und Papier. Zunächst erfuhren die Kinder während einer Präsentation, dass die Regenwälder abgeholzt werden, um unter anderem Papier herzustellen. Genauso lernten sie die Vorteile von recyceltem Papier kennen. Die Kinder durften auch selbst Hand anlegen. Denn gemeinsam mit den vier Schülerinnen pflanzten sie im Garten des Kindergartens zwei Bäume, einen sibirischen Hartriegel und eine Goji-Beere. Mit genauso großem Interesse, viel Kleister und gewaschenem Papier stellten sie mit Hilfe eines Webrahmens neues Papier her.

„Wir waren überrascht, was die Kinder schon alles über die Umwelt wussten. Wir hatten alle gemeinsam viel Spaß bei der Durchführung des Projekts und die Kinder waren immer sehr interessiert bei der Sache“, sagt Patricia Scheda abschließend. Und auch die Erzieher sahen die Aktion durchweg positiv: „Das Projekt war eine gute Ergänzung zum Kindergartenalltag und sehr abwechslungsreich. Die Kinder haben viel mitgenommen und konnten alles nachvollziehen“, lobt Erzieherin Karin Grau.

Für die vier Schülerinnen des Wirtschaftsgymnasiums geht es nach der erfolgreichen Umsetzung und Dokumentation des Projekts nun an die abschließende Zusammenfassung und Präsentation vor der Klasse. Eines müsste ihnen sicher sein: Bei der Beurteilung des Projekts scheint für die Lehrer die Note „sehr gut“ unausweichlich. Die Kinder jedenfalls überzeugten sie – ihr neues Lieblingsmotto ist seit dem Umweltprojekt: „Nicht verschwenden, wiederverwenden“. Allein das dürfte wohl das beste Zeugnis sein – nicht nur für die Schülerinnen, sondern vor allem für die Umwelt.