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Windkraft

Kolbingen auf dem Weg zur Windkraft

Tuttlingen / Lesedauer: 2 min

Auf der Suche nach einem Projektentwickler – Jetzt ist wieder der Gemeinderat am Zug
Veröffentlicht:03.06.2016, 17:42

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Die Ansichten von Befürwortern und Gegnern der Windkraft sind zusammengeprallt, als am Donnerstag die interessierten Kolbinger Einwohner über die weiteren Schritte in Sachen Windkraft informiert worden sind. Kolbingen wird aufgrund der Ergebnisse einer Ausschreibung und den Diskussionsbeiträgen in einer weiteren Gemeinderatssitzung entscheiden müssen, ob und wie mit dem präsentierten Projektentwickler weitere Schritte angegangen werden.

Es steht fest, dass zwei Gebiete – „Giwinkel“ und „Eckenrain“ – im Flächennutzungsplan als Standorte ausgewiesen sind. In jedem der Gebiete sind maximal zwei Windkraftanlagen möglich. In vorangegangenen Beratungen wurde entschieden, mit dem Gebiet „Giwinkel“ den ersten Schritt einzuleiten.

Bürgermeister Konstantin Braun begrüßte zur Bürgerversammlung im Feuerwehrmagazin neben den zahlreich erschienen Kolbingern auch Rolf Pfeifer, Geschäftsführer der Firma Endura Kommunal GmbH Freiburg. In deren Händen lag die Ausschreibung zur Auswahl eines Projektentwicklers zum Bau einer Windkraftanlage und die Bewertung der Angebote lag. Er präsentierte ausführlich die Vorgehensweise. Die Auswahlkriterien (insgesamt 37) waren unter anderem, dass das Betreibermodell eine attraktive Bürgerbeteiligung ermöglicht, einen Bürgerstromtarif anbietet und alle Kosten der Gemeinde wie zum Beispiel Beratungs- und Gutachterkosten übernommen werden sowie eine Mitsprachemöglichkeit der Gemeinde beim Windpark-Layout vorsieht.

Nach der Verabschiedung der Ausschreibungskriterien durch den Gemeinderat ist eine öffentliche Ausschreibung erfolgt und Unterlagen wurden an 21 Unternehmen versandt. Bis zur Eingabefrist sind vier Angebote vorgelegt worden. Die Überprüfung und Validierung der Ergebnisse durch den Gemeindetag Baden-Württemberg brachte eine Bestätigung der Empfehlung durch „Endura“ für die Enercon GmbH , Aurich. So konnte Bürgermeister Braun auch Heiko Rüppel vom Projektentwickler und Hersteller Enercon vorstellen. Rüppel präsentierte kurz die Unternehmens-Philosophie, um dann ausführlich auf die Details einzugehen, wie etwa konkrete Standortprobleme, Schall- und Schattenschlag-Prognose, Größe und Wirkungsweise der Anlage und technische Besonderheiten.

EEG-Gesetz ist umstritten

Bürgermeister Braun eröffnete dann die Diskussionsrunde. Diese verlief erwartungsgemäß kontrovers. Prallten doch Ansichten der Befürworter und Gegner der Windkraft aufeinander. Dabei kam vor allen Dingen immer wieder das EEG-Gesetz zur Sprache. Die Argumentation von Rolf Pfeifer : „Wir hier in Kolbingen können die Problematiken um dies Gesetz nicht lösen – das ist für uns nicht machbar; das müssen schon die da oben lösen“ (deutet in Richtung Berlin). Nach einigen weiteren konstruktiven Fragen und Beiträgen schloss Bürgermeister Braun die Informationsveranstaltung.

Jetzt ist es Aufgabe des Gemeinderats, sich über die weiteren Schritte zu unterhalten.