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Sommerempfang

Kammer fordert einmal mehr den Abbau von Bürokratie

Tuttlingen / Lesedauer: 3 min

Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg feiert am Donnerstagabend ihren ersten Sommerempfang in der Kunststiftung Erich Hauser in Rottweil
Veröffentlicht:13.07.2018, 17:17

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Die Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg (IHK) hat am Donnerstagabend zu ihrem ersten Sommerempfang unter dem Motto „Gemeinsam begegnen“ in die Kunststiftung Erich Hauser nach Rottweil eingeladen. Ihre neue Präsidentin, Birgit Hakenjos-Boyd, die seit fast hundert Tagen im Amt ist, konnte als Gastrednerin Freiburgs Regierungspräsidentin, Bärbel Schäfer , begrüßen.

Und die Regierungspräsidentin betonte, dass mit Birgit Hakenjos-Boyd die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg über die einzige Präsidentin im Regierungsbezirk Freiburg verfüge. Sie sei zugleich die erste Frau an der Spitze der IHK der Regionalorganisation: „Dann kann man und Frau nicht nur feiern, sondern es ist einem ja fast schon zum Jubeln zumute“, meinte Schäfer.

Programmatisch wurde es aber auch am Donnerstagabend: So forderte die IHK-Präsidentin, dass die Politik dafür sorgen muss, die Bürokratie als größtes Hindernis für Unternehmen abzubauen. Als Beispiel nannte sie etwa die neue Datenschutzgrundverordnung der Europäischen Union : „Die nächsten Monate werden zeigen, wie sich die Verordnung in den Alltag integrieren lässt“, sagte sie. Die Arbeit wegen der Verordnung beginne ihrer Aussage nach erst jetzt: „Die vielen Reaktionen unserer Mitgliedsunternehmen zeigen, dass Korrekturen gerade für unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen zwangsläufig sein werden und sein müssen.“

Die IHK-Präsidentin fordert Ausbau von schnellem Internet

Die IHK-Präsidentin mahnte am Donnerstagabend den Ausbau des schnellen Internets in der Region an: „Es kann nicht sein, dass zugesagte Gelder in den Ministerien hängenbleiben. Denn ohne Breitbandnetzte gibt es keine digitale Wirtschaft“, sagte sie.

„Gemeinsam“, das sei ein Wort, das laut Bärbel Schäfer aktuell nicht ohne Weiteres zum obligatorischen Wortschatz der weltweiten Wirtschaftsmächte zähle: Daher berge die starke Vernetzung in der Wertschöpfungskette angesichts eines drohenden Handelskriegs auch ein großes Risiko. Sie appellierte an die Staaten der Europäischen Union solidarisch zusammenzustehen.

Sie erinnerte daran, dass die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg die höchste Industriedichte Europas hätte: „Sie haben in der Region einen ganz entscheidenden Anteil daran, dass Baden-Württemberg die innovativste Region Europas ist und fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Forschung investiert wird.“ Bärbel Schäfer sprach von einem hervorragenden Erfindergeist und einer großen Kreativität in den Unternehmen.

Herausforderungen für die Zukunft seien laut der Regierungspräsidentin die Digitalisierung, die Bildung, die Schaffung von genügend Wohnraum und eine nachhaltige Mobilität. Für seine Digitalisierungsstrategie stelle das Land Baden-Württemberg bis zum Jahr 2021 eine Milliarde Euro zur Verfügung. „Wir müssen von den Netzbetreibern fordern, dass sie die Lücken füllen“, betonte Bärbel Schäfer.

Allerdings gehe es nicht nur um schnelle Datenautobahnen. Auch die Verkehrswege müssten ausgebaut werden. Sie betonte, dass die Region in der Priorisierung des Bundesverkehrswegeplans gut weggekommen sei. „Straßenbau ist Wirtschaftsförderung pur. Die Verkehrsinfrastruktur ist das Rückgrat unseres wirtschaftlichen Geschehens“, meint sie.

Planung von Umfahrung Immendingen bereits begonnen

Im Mai dieses Jahres sei das Regierungspräsidium schon die Planung für die Immendinger Ortsumfahrung angegangen: „Uns ist es wichtig, zeitnah auch die erforderliche Anbindung für das Daimler-Prüfzentrum zu schaffen, das ja schon im September offiziell eingeweiht wird.“ Für die Ortsumfahrung Spaichingen-Balgheim sagte sie zu, im dritten Quartal dieses Jahres mit der Planung zu beginnen. Ab dem ersten Halbjahr 2021 sei der Planungsbeginn für die Ortsumfahrung der Bundesstraße 14 in Rietheim-Weilheim angedacht.