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Frühjahrskonzert

„Singen hält Seele und Geist im Gleichgewicht“

Veringendorf / Lesedauer: 4 min

Veringendorfer Männergesangverein feiert 90-jähriges Bestehen
Veröffentlicht:06.05.2012, 19:40

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Das Frühjahrskonzert des Männergesangvereins (MGV) Veringendorf ist am Samstagabend zu einem gelungenen frohstimmenden Festkonzert geworden. Der MGV feierte damit sein 90. Jubiläum. Vorsitzender Rudolf Gaiser drückte seine Freude über den voll besetzten Gemeindesaal, der guten Stube von Veringendorf, wie es Bürgermeister Armin Christ aus Veringenstadt im Grußwort nannte, in seiner bescheidenen Art aus. Er konnte neben Helmut Miller , Gaupräsident des Zollernalb Sängergaues, Pfarrer Franz Gluitz, einige Ehrengäste und viele Vertreter befreundeter Chöre aus dem Sängerbezirk begrüßen.

Das Programm der drei Männerchöre wurde vom Gastgeber unter Leitung von Wolfgang Schnitzer mit vier anspruchsvollen Liedern, zuletzt mit „Der Jäger Abschied “ und mit „Comitat, nun zu guter Letzt” beides Kompositionen von Mendelssohn Bartholdy, eröffnet.

Nach der Gratulation von Erich Ruf für den Patenverein Sängerbund Veringenstadt wechselte die Stimmung zu zwei Liedern aus dem Schlagergenre. Chorleiter Anton Roggenstein hatte „Die kleine Kneipe“ und „Aber dich gibt’s nur einmal“ für seinen Männerchor arrangiert. Eine liebenswerte Huldigung für das Städtchen und speziell für das Dörfchen Veringen klang aus dem Lied von Anton Roggenstein „Zauberhaftes Städtchen“. Hierfür ernteten die Sänger viel Beifall.

Vor dem Auftritt des Chores gratulierte Bürgermeister Christ dem Jubiläumschor mit der Bedingung, dass der Gutschein nur in bestimmter Form verwendet werden dürfe. Er hatte die Lacher auf seiner Seite und erfuhr beim „Hape Birthe“ zum 75. Geburtstag eines Sängers große chorische Unterstützung.

Seine und Gaupräsident Millers Ausführungen zu den Werten des Chorgesangs machten den im vorgerückten Alter stehenden Sängern Mut, denn allen mitwirkenden Chören wäre Nachwuchs zu wünschen. Immerhin sei das Singen ein Grundbedürfnis der Menschen, das weiter auszuüben wichtig sei, damit Seele und Geist im Gleichgewicht bleiben. Dem Frühling und Mai wurde in Silchers Lied „Süß Liebe liebt den Mai“ und den „Frühlingsboten“ von A. Bieri durch den Liederkranz Jungnau unter Leitung von Edwin Pawtowski, der Chorleiter Karl Demmer gekonnt vertrat, in liebreizenden Harmonien besungen. Mit dem gefühlsbetontem Lied „Schöne Nacht“ von W. Nagel kamen die Zuhörer wieder in die eher melancholisch gestimmte Wirklichkeit der Zeit zurück.

In der folgenden Jubiläumsansprache ging Vorsitzender Rudolf Gaiser auf die Höhepunkte aus 90 Jahren Vereinsgeschichte ein. Fast wie in einem Dankgebet stellte er fest: „Wenn wir all den Männern und Frauen, die hinter ihnen standen, die in besonders schwierigen Zeiten dem Lied die Treue gehalten haben, gedenken, erfüllt uns heute Hochachtung vor der Leistung von 90 Jahren Kulturarbeit in unserer kleinen Gemeinde“. Er appellierte: „Wir sollten nicht den Mut verlieren, vielmehr wollen wir dieses Erbe weitertragen.“.

Bei allen Ansprachen kamen Humor und Lebensfreude nicht zu kurz. In besonders witzig einfallsreicher Geistesart führte Hans-Joachim Friedrich im zweiten Teil durchs Programm. Sein Festgedicht mit Ausblicken bis zum 100-jährigen Jubiläum war eine Aneinanderreihung von super Pointen. Der Sängerbund Veringenstadt mit Anton Roggenstein am Keyboard verstand es, die Stimmung mit drei bekannten Hits und einer Zugabe aus der Volksmusik zu steigern.

Abschied mit „Doswidanja“

Die Jungnauer Sänger wanderten im Chorsatz „Lied- unser Band“, träumten dann vom „Suliko-Feinsliebchen“ und verabschiedeten sich mit „Doswidanja“ als Freunde. Mit einem Trinklied wurde die stürmisch geforderte Zugabe freudig gewährt.

Der Ansager kündigte den zweiten Auftritt des gastgebenden Chores mit Liedern über die edlen Getränke an. Nach dem bekannten Chorsatz „Aus der Traube in die Tonne“ von Theobald Kerner folgten Ehrungen langjähriger Mitglieder durch Gaupräsident Helmut Miller (hierüber wird noch berichtet). Chorleiter Schnitzer gab noch eine Kostprobe auf dem gestifteten Harmonium aus dem Jahr 1927, ehe das Jubiläumskonzert mit drei schwungvollen bekannten Trinkliedern und einem Weinlied als Zugabe nach dem Schlusswort des Vorsitzenden ausklang.

Rudolf Gaiser hatte zuvor den Chorleitern und seiner Schriftführerin mit kleinen Aufmerksamkeiten gedankt.

Der MGV Veringendorf umrahmte am Sonntagmorgen den Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael mit Auszügen aus der Deutschen Messe von Franz Schubert. Dazu lud Rudolf Gaiser die Gäste abschließend ein.