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Ortschaftsratswahl

Ein „totes Rennen“ soll es in Möhringen nicht geben

Tuttlingen / Lesedauer: 3 min

Ein „totes Rennen“ soll es in Möhringen nicht geben
Veröffentlicht:26.05.2014, 13:57

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Vergleicht man die Möhringer Ortschaftsratswahlen von 2009 und 2014 hat sich auf den ersten Blick nicht viel geändert. Die Fraktionen haben beide Male exakt die gleiche Anzahl an Sitzen: CDU und SPD stellen jeweils wieder vier Ortschaftsräte, die LBU zwei und die Freien Wähler einen. Und auch bei der Verteilung der Wählerstimmen hat sich kaum etwas getan: Michael Seiberlich von der CDU ist mit 1486 Stimmen nach wie vor Stimmenkönig. Danach folgt der bisherige Ortsvorsteher und SPD-Kandidat Herwig Klingenstein mit 1396 Stimmen. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das spannend werden könnte – vorausgesetzt Michael Seiberlich wirft seinen Handschuh in den Ring.

„Ich werde mich auf kein totes Rennen einlassen“, sagt Michael Seiberlich. Denn auf eine Abstimmung wie 2009 hat er keine Lust mehr. Damals gab er als amtierender Ortsvorsteher seine Bewerbung ab – auch um dem Bürgerwillen gerecht zu werden. Die rot-grüne Koalition aus SPD und LBU entschied sich jedoch für den Gegenkandidaten Herwig Klingenstein. So weit soll es laut Seiberlich dieses Mal nicht kommen. „Ich werde nicht noch einmal mit dem Wissen kandidieren, nicht gewählt zu werden“, sagt der CDUler.

Es gebe zwei Bedingungen, an die er seine Kandidatur geknüpft habe: Erstens müsste er mit seinem Wahlergebnis zufrieden sein, zweitens müsste die Mehrheit im Ortschaftsrat hinter ihm stehen. „Sehr zufrieden“ ist Seiberlich mit seinem Stimmergebnis. „Wegen meiner Position zur Gänsäcker-Erweiterung habe ich eigentlich mit einem Einbruch gerechnet“, gibt er zu. Dennoch ist ungewiss, ob er sich tatsächlich als Kandidat aufstellen lässt. „Das muss man ausloten“, sagt Seiberlich. Erst einmal stehe jetzt ein Gespräch mit seinen Parteifreunden an, ergänzt er.

Herwig Klingenstein , aktueller Ortsvorsteher, kann sich hingegen sehr gut vorstellen, den Job weitere fünf Jahre zu machen. Er ist der Meinung, die Wähler vergeben die Mandate und das Ergebnis zeige erneut eine rot-grüne Überlegenheit. „Die Wähler haben so entschieden und das muss akzeptiert werden.“

Der wiedergewählte LBU-Ortschaftsrat Günter Dreher will sich bei der Wahl des neuen Ortsvorstehers noch nicht festlegen. „Wir werden Gespräche führen“, sagt er. Allerdings gebe es Schwerpunkte, bei denen LBU und CDU „unterschiedlicher Auffassung“ seien. Im Wesentlichen handle es sich dabei um die Erweiterung des Gewerbegebiets Gänsäcker. Die LBU will die Erweiterung auf keinen Fall: „Bei uns ist drin, was drauf steht“, sagt Dreher. Mit dem Ergebnis der Möhringer LBU ist er zufrieden, auch wenn es einen Tausch bei den Sitzen gab: Kathrin Kreidler musste ihren Platz räumen, statt dessen zieht Dr. Günther Hartmann in den Ortschaftsrat ein. „So sind Wahlen“, meint Dreher. Dass Hartmann als praktizierender Arzt in Möhringen viele Stimmen bekommen hat, verwundert ihn nicht.

Die Wahlbeteiligung lag in Möhringen bei 50,3 Prozent. 3182 Bürgerinnen und Bürger waren zur Wahl aufgerufen.