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Klavierhaus

Woosung Kang weiht neuen Flügel ein

Trossingen / Lesedauer: 2 min

Koreanischer Pianist spielt im Klavierhaus Hermann Bach, Beethoven, Chopin, Debussy und Eigenkompositionen
Veröffentlicht:22.02.2019, 10:32

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Extra aus seiner Heimat Südkorea angereist war der Pianist Woosung Kang kürzlich für sein Konzert im Klavierhaus Hermann . Der besondere Anlass des Abends: Die Vorstellung eines neuen Steinway-Flügels, den Anton Hermann im Steinway-Haus Hamburg als Konzertinstrument für den Saal in seinem Klavierhaus ausgesucht hatte.

Dieses Modell B wurde mit dem Klavierabend von Woosung Kang an seinem endgültigen Bestimmungsort eingeweiht. Pianistisch wurde der Musiker von Professor Tomislav Nedelkovic-Baynov an der Staatl. Hochschule für Musik Trossingen ausgebildet.

Das Konzertprogramm bestand aus Werken von Bach, Beethoven, Debussy und Chopin sowie aus Eigenkompositionen des koreanischen Pianisten. Mit „Jesus bleibet meine Freude“ wurde der Abend eröffnet: Die bekannte Klavierbearbeitung des Bach-Chorals aus der Kantate „Mit Herz und Mund und Tat und Leben“ BWV 147 von Myra Hess trug der Künstler stilvoll und mit einem ausgeprägtem Klangempfinden vor.

Spätestens beim nächsten Werk sprang der Funke auf das Publikum über: Klaviersonate A-Dur op. 101 von L. v. Beethoven. Mit diesem Werk, das den Eingang zu Beethovens pianistischem Spätwerk markiert, nahm Kang mit seinem Vortrag die Hörer auf eine musikalische Reise mit. Diese begann mit dem lyrischen, gedanklich weitgefassten Hauptthema des ersten Satzes und führte über den langsamen zweiten Satz, dem Beethoven treffend die Worte „langsam und sehnsuchtsvoll“ beigab, bis hin zum Finale mit seinem großangelegten, den Satz krönenden Fugato.

Danach folgten mit „The Sketch“ betitelt drei kleinere Eigenkompositionen von Woosung Kang, die er „Geständnis“, „Danken“ und „Reines Herz“ betitelt hatte – niedergeschrieben für seine Ehefrau. Die lyrischen Miniaturen bildeten die Überleitung zum zweiten Teil des Klavierabends. Hier standen Debussy und Chopin im Mittelpunkt.

Die klanglichen Qualitäten des neuen Steinwayflügels kamen bei „Clair de lune“ (Mondschein) zur Geltung. Zart und dynamisch abgestuft vorgetragen, begeisterte Kang seine Zuhörer mit dem Stimmungsbild aus der Suite bergamasque von Cl. Debussy. Höhepunkt und Abschluss des Abends bildete Chopin. Nach d Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61 bedankte sich der Künstler mit dem posthumen Nocturne cis-moll - ebenfalls von Chopin.