StartseiteRegionalRegion TuttlingenTrossingenNach Einsatz gegen Giftmüll: Elsässer bedanken sich bei BI Schura

Giftmüll

Nach Einsatz gegen Giftmüll: Elsässer bedanken sich bei BI Schura

Trossingen / Lesedauer: 2 min

BI hatte 2019 an einer Demonstration teilgenommen - Gericht untersagt endgültige Versiegelung - Umweltschützer in Sorge um Grundwasser
Veröffentlicht:19.10.2021, 18:19

Artikel teilen:

Im November 2019 hatte sich eine Abordnung der BI Schura an einer großen Demon-stration gegen die Einlagerung von gefährlichem Giftmüll in ein stillgelegtes Kalibergwerk bei Wittelsheim im Elsaß beteiligt. Schon seit 1998 besteht eine Partnerschaft zwischen den Bürgerinitiativen dort und der BI Schura.

Umweltverbände und die französische Region Grand Est hatten geklagt, um eine endgültige Versiegelung der Deponie zu verhindern. Vor Kurzem nun kam die Nachricht, dass ein Berufungsgericht in Nancy der Betreibergesellschaft Stocamine untersagt hat, den dort schon eingelagerten Giftmüll in einem Betonsarkophag zu versiegeln. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Innerhalb von zwei Monaten können die Prozessparteien dagegen noch vor den Staatsrat, das oberste französische Verwaltungsgericht, ziehen.

Unter dem größten Grundwasserspiegel Europas wurden seit 1999 über 42 000 Tonnen Giftmüll - unter anderem Arsen, Cyanid, Asbest - eingelagert. 2002 kam es zu einem Brand unter Tage, der über Monate nicht in Griff zu bekommen war. Seither ist die Anlage geschlossen. Jetzt sollte durch einen Betondeckel die Deponie verschlossen werden. Neben der Gemeinde Wittelsheim klagten verschiedene Bürgerinitiativen und bekamen jetzt Recht. Sie fordern, dass der eingelagerte Giftmüll wieder aus dem ehemaligen Kalibergwerk entfernt wird, um das riesige Grundwasserreservoir zu sichern.

In einem Grußwort an die BI Schura schreibt Yann Flory, Sprecher der Elsässer Bürgerinitiative: „Wir haben gerade einen großartigen und kostbaren Sieg gegen den französischen Staat und dessen Betreibergesellschaft verbucht. In einem elsässischen Bergwerk wollten diese unter dem größten Grundwasserspiegel Europas eine wahrhaft chemische Zeitbombe vergraben. Dies ist ein erster Sieg der Vernunft gegen die Blindheit und den Wahnsinn einer Handvoll Experten. Aber solange nicht all dieser Giftmüll aus dem Boden der Mine kommt, werden wir gemeinsam weiter für den Erhalt unseres Grundwasserspiegels und die Zukunft künftiger Generationen kämpfen. "