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Müllsünderjagd

Mit Kameras auf Müllsünderjagd

Trossingen / Lesedauer: 2 min

Die Stadt Trossingen setzt seit Kurzem in Problembereichen eine Videoüberwachung ein
Veröffentlicht:17.01.2019, 12:53

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Wilde Müllberge an den Containern vor dem Stadion in der Achauerstraße sind seit einigen Jahren ein Dauerärgernis in Trossingen. Die Stadt versucht nun dort und an anderen betroffenen Plätzen, mit einer Videoüberwachung dagegenzusteuern.

„Wir haben an den Containern, am Schlachthaus neben dem Bauhof, auf dem Schulhof der Rosenschule und auf dem Hof der Realschule Kameras installiert“, sagt Susan Sauter von der Stadtverwaltung. Während es bei den Schulhöfen darum geht, Jugendliche abzuschrecken, die sich dort regelmäßig treffen, um Alkohol zu trinken und danach Flaschen und Scherben zurücklassen, sollen an den anderen beiden Punkten Müllsünder identifiziert werden. „Immer wieder wird dort Hausmüll abgelegt“, so Sauter. Bisher musste das Ordnungsamt darauf hoffen, dass es im Müll Hinweise auf den Verursacher findet. Denn so mancher Abfallsünder entledigte sich dort nicht nur seiner alten Möbel, sondern auch alter Post samt Adresse. Nun kann dank der Kameras nachverfolgt werden, wer den Müll abgelegt hat. Die Idee dazu wurde lange im Trossinger Gemeinderat diskutiert. Anfangs verhinderten rechtliche Schwierigkeiten die Umsetzung, weil im öffentlichen Raum, also dort, wo sich Fußgänger auf öffentlichen Wegen oder Plätzen bewegen, nicht einfach gefilmt werden durfte.

Nun aber kommt der Stadtverwaltung Trossingen eine Gesetzesänderung zu Hilfe. „Es gibt durch das Landesdatenschutzgesetz eine neue Rechtsgrundlage zur Videoüberwachung. Diese ist nun zum Schutz öffentlicher Einrichtungen gestattet“, so die Stadtsprecherin weiter. Beachtet werden müsse dabei die Verhältnismäßigkeit. Weil Trossingen sich aber im Vorfeld bemüht hatte, das Problem mit anderen Mitteln zu lösen, sei die Videoüberwachung nun rechts. „Wir haben Verbotsschilder aufgestellt und dort kontrolliert“, so Sauter weiter. Einen durchschlagenden Erfolg brachte dies jedoch nicht.

Die Kameras, so hofft die Stadtverwaltung, werden in erster Linie abschreckend wirken. „Seit die Kameras hängen, haben wir auf den Schulhöfen keinen Fall mehr von Vandalismus gehabt“, sagt die Stadtsprecherin.

Bei den Glascontainern wird aus Datenschutzgründen nicht der gesamte Platz gefilmt, sondern nur der Bereich um die Container. „Wer nur dort auf dem Gehwehg vorbei läuft oder mit dem Auto daran vorbei fährt, ist außerhalb der Videoüberwachung“, versichert Sauter.