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Vorstandsteam

„Gottes Gnade nach oben keine Grenzen setzen“

Trossingen / Lesedauer: 3 min

Die CDU Trossingen will die Zukunft der Stadt mitbestimmen - Wolf zeigt pragmatischen Ansatz bei Europawahl
Veröffentlicht:18.05.2019, 16:43

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Am Donnerstagabend hat die CDU Trossingen in der „Germania“ ihre Mitgliederversammlung abgehalten. Dabei wurde das komplette Vorstandsteam bei den Wahlen bestätigt. Für die kommenden Jahre hat sich der Ortsverband einer Reihe von Themen verschrieben.

Die Zukunft mitgestalten, dass will die Trossinger CDU. Wie Vorsitzender Werner Hauser und Fraktionsvorsitzender Clemens Henn bei der Sitzung betont haben, solle eine kontinuierliche Arbeit an verschiedenen Projekten dazu beitragen, die Stadt fit für die kommenden Jahre zu machen. So sei es wichtig, so Henn, die Kommunalpolitik zukunftsorientiert auszurichten. Das Schlagwort „Trossingen 2040“ solle diese Bestrebungen bündeln. Wirtschaftliche und soziale Aspekte spielten dabei genauso eine Rolle wie die unmittelbare Lebensqualität der Einwohner. „Wir wollen die Verkehrsberuhigung intensiv weiterverfolgen“, sagte er mit Blick auf die stark frequentierten Durchgangsstraßen in Schura oder die Hauptstraße in Trossingen. Wichtig sei es außerdem, die Integration der Neubürger „auf allen Ebenen zu fördern“. Und auch ein Punkt, an dem die CDU schon länger knabbert, will die Ortsgruppe noch einmal angehen: „Die Eingemeindung Schuras ist fast 50 Jahre her. Es muss endlich ein einheitliches Wahlrecht für Trossingen und Schura unter Beibehaltung des Ortschaftsrats und des Ortsvorstehers geschaffen werden“, sagte Henn.

Bewährtes Team

Bei den Wahlen wurde das gesamte Vorstandsteam bestätigt: Vorsitzender bleibt Werner Hauser, Klaus Benzing und Matthias Henn sind seine Stellvertreter. Petra Hermann kümmert sich auch in Zukunft um die Kasse, Gisela Banzhaf bleibt Schriftführerin. Günther Kapphan behält sein Amt als Mitgliederbeauftragter, Beisitzer sind Marc Adis, Simon Axt, Jürgen Ciechowski, Alexander Glöckler, Raimund Kornacker, Gerd Kurzmann, Claudia Merz, Hans-Martin Nester, Clemens Pfeffer und Elena Wagner.

Im Anschluss an die Sitzung berichtete Minister Guido Wolf von seiner Arbeit in Stuttgart und Brüssel. „Das war eine spannende Woche. Ich war jeden Abend in Sachen Europa im Ländle unterwegs“, gab Wolf den Zuhörern Einblick in seinen Alltag. Fast immer treffe er bei seinen Besuchen auf die gleichen Themen. Die ärztliche Versorgung stelle besonders im ländlichen Raum eine Herausforderung dar. „Das wird ein Standortfaktor sein“, brachte es der Politiker auf den Punkt. Seine Idee: Medizinstudenten sollten Stipendien bekommen, im Gegenzug dazu müssen sie sich für einige als für die Arbeit als Landarzt verpflichten.

Wolf ging auch auf die Bildungspolitik ein, streifte kurz die Verwirrungen bei den aktuellen Abiturprüfungen und war dann voll des Lobes für Frank Golischewski, der als Beauftragter der Stadt Trossingen für das Kulturprogramm zuständig ist. „Er ist für Trossingen ein Glücksfall, nachdem sich andere die Finger abschlecken würden.“

Was die Kreistagswahl anbelangt, zeigte sich Wolf optimistisch. Ein zweiter oder dritter Sitz für die CDU im Kreistag wäre seiner Ansicht nach machbar. „Man soll Gottes Gnade nach oben keine Grenzen setzen.“ Sehr deutliche Worte hatte er zur Europawahl. Bei jeder Wahl würde davon gesprochen werden, dass es eine Schicksalswahl sei - „doch dieses mal stimmt es“. Denn Europa sei wichtiger denn je, betonte er. Denn was viele Europagegner nicht erkennen würden, seien die Werte Europas, nicht nur der wirtschaftliche Wert. „Es zählen nicht nur die Bilanzen, sondern die Friedensdividende. Diese Werte müssen in den Vordergrund gerückt werden.“ Ganz klar sei, dass es „nicht um Visionen geht, sondern darum, den Laden zusammen zuhalten“, zeigte sich der CDU-Politiker pragmatisch.