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Weihnachtspyramide

900 Kilometer für eine Weihnachtspyramide

Trossingen / Lesedauer: 2 min

Museum Auberlehaus eröffnet Weihnachtsausstellung - Räuchermännchen in Trossinger Tracht - Bis 2. Februar geöffnet
Veröffentlicht:28.10.2019, 19:20

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Von klein bis groß hat die neue Weihnachtsausstellung im Auberlehaus die ganze Bandbreite an Nussknackern, Weihnachtspyramiden, Räuchermännchen und mehr zu bieten. Am Sonntagmorgen ist die Ausstellung eröffnet worden. Bis 2. Februar, Mariä Lichtmess, wird sie zu sehen sein.

„Den weitesten Weg – 900 Kilometer – hat eine Weihnachtspyramide zurückgelegt“, weiß Volker Neipp . Zahlreiche Exponate kommen aus Ostdeutschland, sehr viele davon aus dem Erzgebirge. Dieses ist für sein Holzkunstwerk sehr bekannt, wie Frieder Witte, der Museumsmitglied und zusammen mit seiner Frau Gabriele Witte Initiator und Organisator der Ausstellung sowie einer der großen Trossinger Leihgeber ist, berichtet. Groß wurde das Handwerk mit Holz durch den konjunkturellen Abschwung des Bergbaus. Weil es Holz im Erzgebirge zu genüge gibt, entwickelten sich die verschiedenen Künste, Holz zu bearbeiten. Diese Künste bringen die Gäste und auch den Trossinger Bürgermeister Clemens Maier ins Staunen: „Eine technische Meisterleistung“, so Maiers Worte. „Es wird einem weihnachtlich zumute.“

„Von filigran bis riesig“: So spricht Frieder Witte über die Holzbaukunst. Volker Neipp drückt dies aufs Museum bezogen in Zahlen aus: „Unsere kleinste Figur ist ein 38mm großer Nussknacker, unsere größte ein 1, 78m großes Räuchermännchen.“ Zwar kann dieser kleine Nussknacker zwar keine Nuss knacken, dafür aber das große Räuchermännchen rauchen. Dazu muss es aber rausgestellt werden, „ansonsten würde die Brandmeldeanlage Alarm schlagen“, meint Neipp. Und prompt wurde das Männchen draußen zum Motiv für ein Fotoshooting zahlreicher Besucher. Kein Wunder, handelt es sich nämlich hierbei um ein für das Museum eigens angefertigtes Unikat, das nach Angaben des Museums mit Trossinger Tracht und Mundharmonika versehen wurde. „Zu gegebenen Anlässen werden wir es vors Haus stellen“, sagt Museumsleiter Neipp. Zudem ist das Männchen keine Leihgabe und darf dauerhaft in Trossingen bleiben.

Man kann es lapidar ausdrücken: Die Ausstellungsstücke wurden ausgepackt und in die Vitrinen gestellt. Doch tatsächlich ist der Aufwand viel größer, als manch einer vermuten mag, und somit überhaupt nicht lapidar. Angefangen hat alles mit einem „Brainstorming“, wie es Frieder Witte nannte.

So begann nach Ostern die Planung. Anfang Oktober wurden die Leihgaben aus dem Erzgebirge abgeholt. Dafür und für die Präsentation waren acht bis zehn Leute nach Dienstschluss ehrenamtlich tätig. „Hierfür einen großen Dank“, lobt Volker Neipp. Sie beschäftigten sich mit Konzeption, mit dem Gesamtbild der Ausstellung und mit den Texten. Am aufwendigsten dabei: „Das vorsichtige Auspacken, Zusammenbauen und Inszenieren“, so Volker Neipp. Dies brauche Zeit. „Die Stunden zählen wir gar nicht mehr“, sagt Neipp, aber 350 bis 400 Stunden seien es bestimmt gewesen.