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Testturm

Testturm lockt Touristen in die Region

Spaichingen / Lesedauer: 3 min

Der Ansturm auf die Rottweiler Attraktion nimmt zu
Veröffentlicht:08.06.2018, 16:16

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Nicht zum ersten Mal fällt der Blick auf die Auswertungen, die unter anderem aus der Tourist-Information (TI) und der Stabstelle Wirtschaftsförderung und Tourismus zusammengetragen werden. Im nicht-öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung führte André Lomsky dem Gremium vor Augen, dass die Erwartungen keine Wünsche bleiben, sondern bereits Wirklichkeit werden.

Prä-Turm-Zeit

2014 war Prä-Turm-Zeit: 18 Stadtführer absolvieren 552 Führungen. Dann verfolgen Tausende, wie das Bauwerk Meter um Meter in die Höhe wächst. Und dieser Baustellen-Tourismus schlägt sich gleich 2015 ganz deutlich in der Statistik nieder. Während die Zahl der bis dato bekannten Stadtführungen nur marginal sinkt, sorgen 506 Turmführungen für eine erste Rekordmarke, die zuvor undenkbar gewesen wäre. Gleich 1035 Mal sind die Stadtführer in diesem Jahr im Einsatz. In den beiden folgenden Jahren haben sich die Zahlen etwa auf diesem Niveau eingependelt.

Der Testturm von Thyssenkrupp ist ein Tourismusmagnet.

Mittlerweile, angekommen in 2018, ist der Turm eröffnet und das Besucherinteresse wie erwartet groß. Die Gruppe der Stadtführer ist in der Zwischenzeit auf 36 gewachsen, um dem Ansturm noch gerecht werden zu können, denn bereits nach den ersten vier Monaten des Jahres liegen Buchungen für 957 Turmführungen vor. Hinzu kommen bereits 30 öffentliche Turm- und 23 Stadtführungen, die ohne Anmeldung genutzt werden können. Und auch das Interesse von Gruppen an gebuchten Stadtführungen steigt. Für Lomsky ein klares Indiz dafür, dass sich der Ansturm auf den Turm bereits in die Innenstadt auswirkt. Annähernd jeder dritte Teilnehmer einer Turmführung buche zusätzlich auch eine Stadtführung. Sein Fazit: „Der Turm funktioniert also in der Verbindung zur Stadt.“

Aus den 552 Führungen von 2014 sind aktuell 1632 geworden – Stand Ende April – mit insgesamt 27 000 Teilnehmern. In der Prognose für das ganze Jahr 2018 geht Lomsky gar von 2200 Führungen aus, denn im Moment laufen Bemühungen, zusätzliche Kapazitäten für Führungen im Testturm zu schaffen. Wer also im Moment bei der TI die Auskunft erhält, dass bis Dezember das komplette Führungsangebot an Freitagen und Samstagen ausgebucht ist, sei es in der Stadt oder am Turm, sollte aufmerksam bleiben, ob das Angebot aufgestockt werden kann.

Ansturm im Sommer größer

Nimmt man die Besucher- und Teilnehmerzahlen genauer unter die Lupe bestätigt sich, was jeder vermuten würde: der Andrang in den Sommermonaten ist deutlich größer, als im Winter. In den umliegenden Tourismusregionen Schwarzwald, Schwäbische Alb und Bodensee sieht André Lomsky daher ein Potenzial von zehn Millionen Gästen, die sich kurzfristig überlegen könnten, Rottweil für einen Tagesausflug anzusteuern.

Seit der Eröffnung im Oktober wird die höchste Besucherplattform Deutschlands im Testturm von Thyssen-Krupp bis zum Ende des Monats weniger als 35 Wochenenden für Besucher geöffnet gewesen sein. Trotzdem dürfte vermutlich noch im Mai der 90 000. Besucher den Ausblick aus 232 Metern Höhe genießen.

Personal soll aufgestockt werden

Wie der bisherigen Entwicklung direkt vor Ort zollt Lomsky dieser Situation eine gehörige Portion Respekt. Die Leistung der 36 Stadtführer, das Pensum, das seine Mitarbeiter in der Stabstelle und der TI absolvieren, würdigt er in blumigen Worten als „ein Geschenk“ und „zentraler Bestandteil dieser Entwicklung“.

Auf diese Zeichen der Zeit hat Lomsky die Stadträte in der jüngsten Sitzung aufmerksam gemacht. Und er traf auf offene Ohren und Verständnis. Angesichts der Mehreinnahmen aus den Gruppenführungen und dem Souvenirverkauf gab das Gremium sein Einverständnis zur kurzfristigen Aufstockung des Personals – zunächst befristet auf zwei Jahre. Zwei Stellen, eine Voll- und eine Teilzeit, für den Verkauf von Führungen, Veranstaltungstickets und Souvenirs, für Gästeinformation und -betreuung sowie Innenstadtmarketing sind nun ausgeschrieben.