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Kirchentag

Spaichinger Spätzle für den Kirchentag

Spaichingen / Lesedauer: 3 min

Spaichinger Spätzle für den Kirchentag
Veröffentlicht:03.06.2015, 06:00

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Der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag in Stuttgart beginnt am Mittwochabend. Unter den Teilnehmern sind auch Jugendliche aus Spaichingen . Sie verkaufen am Abend der Begegnung Linsen und Spätzle. Die Vorbereitungen für den Verkaufsstand laufen seit Wochen.

Es kommt Hektik auf in der Küche des Martin-Luther-Hauses. In vier Töpfen sprudelt das Salzwasser gleichzeitig. Nach und nach fallen die Spätzle aus dem Plastikbeutel in die Töpfe, tauchen im Wasser unter. „Jetzt müssen sie raus“, ruft eine der fünf Köchinnen nach etwa 15 Minuten. Ein Topf nach dem anderen wird vom Herd an die Spüle getragen – dort steht die 17-jährige Debora Lücking bereit. Sie schreckt die Spätzle mit eiskaltem Wasser ab.

Spätzle kommen von der Firma Spaichinger Nudelmacher

„Wir wollen etwas typisch Schwäbisches anbieten,“ erklärt Debora Lücking die Entscheidung für Linsen und Spätzle. Das Gericht sei saisonal, regional, bio und vegetarisch. Die Spätzle kommen von der Firma Spaichinger Nudelmacher. Mit einem Koch haben sie das Rezept durchgesprochen. Allein um die richtigen Zutaten ging es dabei aber nicht, wie die 17-Jährige erzählt: „Er hat uns beruhigt. Denn bei 160 Portionen, die wir machen, hatten wir anfangs etwas Panik, ob wir alles hinbekommen.“ Das hat offenbar geklappt: Mit viel Spaß kochen sie insgesamt 27,5 Kilogramm Spätzle ab. Tags darauf sind dann die Linsen dran.

Doch nicht nur in der Küche werden Vorbereitungen für den Kirchentag getroffen. In den Räumen nebenan basteln Jugendliche Plakate. Währendessen überprüft Ekkehard Lücking, ob bei den Pavillons alle Einzelteile da sind. Insgesamt helfen 16 Mädchen und Jungen mit, wie auch die 14-jährige Tamara Börcsök aus Balgheim. Für sie ist es der erste evangelische Kirchentag, an dem sie teilnimmt: „Ich freue mich darauf. Alle, die schon einmal dabei waren, erzählen, wie familiär es dort ist.“

Jugendliche übernachten in einer Schule

Einer dieser Menschen ist Anne-Kathrin Schäfer . Die 20-Jährige war schon mehrfach auf dem evangelischen Kirchentag. Ihr erster, der in Bremen im Jahr 2009, habe sie umgehauen. „Ich habe viele neue Leute kennengelernt. Alle sind so offen“, schwärmt die Spaichingerin. Weder den in Dresden (2011) noch den in Hamburg (2013) hat sie danach verpasst. Obwohl Anne-Kathrin Schäfer also fast ein alter Hase in Sachen Kirchentag ist – in diesem Jahr gibt es für sie eine Premiere: Sie wird mithelfen – und nicht nur am Spaichinger Stand. Im Zentrum für Kinder gibt sie Workshops zum Thema saisonale sowie regionale Ernährung. Während dieser vier Tage wird sie wie die anderen Spaichinger Jugendlichen in einer Schule schlafen.

Dass auch Jugendliche der evangelischen Kirchengemeinde Spaichingen in Stuttgart unter den Tausenden von Helfern sind, hat Diakonin Gritli Lücking eingefädelt. „Für mich war klar, wenn unsere Landeskirche den Kirchentag ausrichtet, hilft auch unsere Gemeinde mit“, sagt Lücking. Sie wolle den Jugendlichen zeigen: Glaube ist mehr, als nur sonntags in der Kirche zu beten.

Sollten die Jugendlichen mit ihren Linsen und Spätzle Gewinn machen, kommt dieser der Obdachlosenhilfe der Arbeiterwohlfahrt in Tuttlingen zu Gute. Lücking sagt: „Die Jugendlichen wollen damit ein Signal senden, das ebenso regional sein soll, wie die Spätzle aus Spaichingen.“

Abend der Begegnung

Unter dem schwäbischen Motto „Gugg gscheid na!“ veranstaltet der Deutsche Evangelische Kirchentag und die Evangelische Landeskirche in Württemberg heute den „Abend der Begegnung“. Das Straßenfest, auf dem sich Württemberg seinen Gästen präsentiert, beginnt am ersten Tag des 35. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Stuttgart. Die Organisatoren rechnen mit etwa 250 000 Besuchern. Der Kirchentag geht bis einschließlich Sonntag, 7. Juni, und steht in diesem Jahr unter der biblischen Losung: „damit wir klug werden“ (Psalm 90,12).