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Raubkatze

Tagesmütter sollen flexible Betreuung retten

Bad Saulgau / Lesedauer: 2 min

Beschränkung der Sharing-Plätze in Kinderkrippen kostet die Stadt Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren
Veröffentlicht:23.01.2014, 19:25

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Eine Tiger-Gruppe soll es richten. Hinter dem Namen verbirgt sich nicht die Raubkatze gleichen Namens, sondern das Konzept „Tagespflege in anderen geeigneten Räumen“. Ausgebildete Tageseltern betreuen in einer Tiger-Gruppe Kinder unter drei Jahren nicht bei sich zu Hause, sondern in Kooperation mit anderen Tageseltern in einem angemieteten Raum. Die neue Orientierung der Stadt auf diese Form der Betreuung hat ihren Grund in einer neuen gesetzlichen Regelung. Das Land hat die Frage der Sharing-Plätze in Kinderkrippen inzwischen gesetzlich geregelt. Allerdings so, dass Bad Saulgau gegenüber der bisherigen Praxis vier solche Plätze abbauen muss. Mit dem Einsatz der Tagesmütter sollen neue flexible Möglichkeiten geschaffen werden.

Tageweise Lösungen sind gefragt

Bei Sharing-Plätzen teilen sich zwei Kinder einen Platz in der Kinderkrippe. Das erste Kind kommt beispielsweise von Montag bis Dienstag, das zweite von Mittwoch bis Freitag in die Krippe. Diese Form der Betreuung war bei den Eltern in Bad Saulgau beliebt. „Die Eltern von Kindern im Alter unter drei Jahren sind oft an einer tageweisen Betreuung interessiert und nicht an einer Betreuung während der ganzen Woche“, sagt die in der Stadtverwaltung für die Kindergartenplanung zuständige Hauptamtsleiterin Birgit Luib . Insgesamt 16 solcher Sharing-Plätze gab es bislang in den sechs Kinderkrippen in Bad Saulgau. Die neue gesetzliche Regelung lässt nun zwar zwei Sharing-Plätze zu, torpediert aber die bisherige Bad Saulgauer Praxis, die bis zu vier Sharing-Plätze pro Kindergartengruppe erlaubte. Der Verlust von vier Betreuungsplätzen verschlechtert die Bad Saulgauer Betreuungsquote der Kinder unter drei Jahren und reduziert die Möglichkeiten der tageweisen Betreuung.

Weniger Reglementierung

Als Ausgleich forciert die Stadt die Bildung einer Tiger-Gruppe. „Hier sind derzeit keine so starken Reglementierungen vorhanden, wie dies bei Kitas der Fall ist“, sagt Birgit Luib. Einen Raum hat die Stadtverwaltung für das Projekt schon in der engeren Wahl: Das ehemalige Werkwohngebäude der Stadtwerke in der Moosheimer Straße 26.

Einige Eltern hätten bereits grundsätzliche Interesse bekundet als Tageseltern einzusteigen, so Birgit Luib. Einige Fragen gibt es noch zu klären. Eine davon: In welcher Form sollen die Tagemütter im Tiger miteinander kooperieren. In dieser Frage, so Birgit Luib, befinde man sich im Kontakt mit dem Landratsamt. Die Ausbildung von Tagesmüttern nämlich ist Kreissache.