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Es war höchste Zeit für den Baron

Bayern / Lesedauer: 1 min

Es war höchste Zeit für den Baron
Veröffentlicht:21.01.2012, 16:30

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Vorläufiges Ende einer peinlichen Affäre: Karl-Theodor zu Guttenberg will bis auf Weiteres doch nicht zurück in den Deutschen Bundestag .

Vor allem sich selbst erspart der Freiherr damit viel. Der politischen Kultur im Lande kann seine Einsicht nur nützen. Sie wird ihm womöglich auch wieder jenen Respekt verschaffen, den er und seine Fans verspielten, indem sie trotzig die Tragweite des Doktor-Schwindels leugneten.

Jeder darf Fehler machen, aber zu dieser versöhnlichen Wahrheit gehört auch die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen. Die Zeit dazu will sich Guttenberg nun nehmen, lange genug hat es gedauert, dass er zu solcher Einsicht gefunden hat. Die Annahme, dass ihm wohlmeinende Parteifreunde dabei geholfen haben, liegt nahe. Beim nachdenklichen Teil der Wählerschaft hätte jede andere Entscheidung Kopfschütteln erzeugt und der Partei des Barons geschadet.

Indem er seine politische Auszeit nun endlich angemessen verlängern will, zieht er die richtige Konsequenz. Nichts hätte sein endgültiges Scheitern mehr befördert als der Versuch, wenige Monate nach dem Skandal zur Tagesordnung überzugehen.

So leistet Guttenberg den besonnenen Konservativen zudem endlich den Freundschaftsdienst, dass sie sich nicht mehr zu falschen Treueschwüren verbiegen müssen. Es war höchste Zeit.