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Blutspendeaktion

Nur Wenige spenden in Spaichingen Blut

Spaichingen / Lesedauer: 3 min

Nur Wenige spenden in Spaichingen Blut
Veröffentlicht:07.07.2015, 17:54

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Es ist eine der schwächsten Blutspendeaktionen in Spaichingen gewesen: Insgesamt 184 Spender kamen in die Stadthalle, um sich einen halben Liter ihres Lebenssafts abnehmen zu lassen. Normal sind eigentlich zwischen 300 und 400 Menschen. Und dennoch hatten die ehrenamtlichen Helfer Grund zur Freude: Die Marke von 35000 Blutspenden ist geknackt worden (wir berichteten).

Nur noch wenige Minuten, bis die 119. Blutspendeaktion in Spaichingen beginnt: Werner Reinhardt , der stellvertretende Gruppenleiter des DRK-Ortsvereins Spaichingen, verteilt die letzten Aufgaben an die mehr als 40 freiwilligen Helfer. Es ist die zweite Blutspendeaktion, die er leitet. Unterstützung bekommen die Spaichinger auch dieses Mal von den Ortsgruppen Böttingen, Balgheim und Hausen ob Verena. Einige der Ehrenamtlichen haben sich extra freigenommen oder Familientreffen verschoben. „Ich hoffe, es kommen viele Menschen,“ sagt Werner Reinhardt. Die ersten Spender warten bereits an der Anmeldung.

Italiener kommt barfuß zur Blutspendeaktion

Einer, der in dieser Schlange auffällt, ist Guiseppe Monopoli . Das liegt weniger an seiner gelockten, dunklen Mähne. Vielmehr an seinen nackten Füßen. Der 33-jährige Rietheimer kommt barfuß in die Stadthalle. Ihm geht es wie vielen anderen heute: Temperaturen über 35 Grad machen auch dem jungen Italiener zu schaffen. Dennoch ist der Student gekommen – mit dem Ziel: anderen zu helfen. Doch bevor er spenden darf, muss Guiseppe Monopoli einen Anmeldebogen mit Fragen zu seiner Gesundheit ausfüllen. Danach geht’s weiter zum ärztlichen Check. Die Ärzte geben grünes Licht.

Doch nicht allen ergeht es so: Insgesamt 23 Spender müssen an diesem Tag zurückgestellt werden. Bei Rebekka Gwinner ist das zum Beispiel der Fall. Ihre Eisenwerte seien zu gering, erzählt die 19-Jährige. Eigentlich hätte sie die 35 000. Blutspende in Spaichingen abgeben sollen. Doch jetzt hält ihre Mutter, Claudia Hauser, die Urkunde in den Händen. Für die 47-jährige Spaichingerin ist es ihre 16. Blutspende gewesen: „Ich hätte das jedem gegönnt, der heute hier ist.“

Peter Zimmermann verpasst Rekord knapp

Knapp verpasst hat Peter Zimmermann diesen Rekord. Er hat die 34 999. Blutspende abgegeben – und ist gleichzeitig einer von 20 Erstspendern heute. „Es ist alles viel unkomplizierter als gedacht, und Kreislaufprobleme habe ich auch nicht“, sagt der 18-Jährige aus Spaichingen. Jünger dürfte er nicht sein. Denn spenden darf jeder Gesunde erst ab 18 Jahren und bis zur Vollendung des 71. Lebensjahres, wobei Erstspender nicht älter als 64 Jahre sein dürfen.

Der vierjährige Elias Girschik darf also nicht spenden, sitzt aber dennoch auf der Liege. Neugierig schaut er zu, was mit seinem Papa passiert. Ein kurzer Stich in dessen rechten Arm, und das Blut fließt in einen Beutel. „Er hat beim Mittagessen neugierig gefragt, wohin ich heute gehe“, sagt der 37-jährige Nils Girschik. Deshalb habe er seinen Sohn mitgebracht – auch, um ihm zu zeigen, wie wichtig die Aktion ist. Nach etwa 15 Minuten ist es geschafft. Ein DRK-Mitarbeiter bringt ihn in den Ruheraum, danach darf er sich unter anderem mit Gurkensalat, Kuchen oder Müsli stärken.

Bis in die frühen Abendstunden dauert die Blutspendeaktion. Spätestens da zerschlägt sich die Hoffnung von Werner Reinhardt, dass möglichst viele kommen. „Erst kamen die Spender nicht wegen der Hitze, dann nicht wegen des Gewitters“, lautet sein Fazit. Trotzdem: Er sei stolz auf all jene, die trotz der Wetterextreme gekommen sind und auf seine fleißigen Helfer. Die nächste Blutspendeaktion findet am 13. November statt.

Im Video zeigen wir Ihnen die 35.000 Blutspende von Claudia Hauser. Sie finden das Video im Internet unter

www.schwaebische.de/blutspendeaktion-spaichingen