StartseiteRegionalRegion SigmaringenHunde beißen Kind krankenhausreif - Vierbeiner sind nun im Tierheim

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Hunde beißen Kind krankenhausreif - Vierbeiner sind nun im Tierheim

Spaichingen / Lesedauer: 3 min

Aus Renquishausener Zwinger – Die Hunde haben nicht zum ersten Mal zugebissen
Veröffentlicht:09.10.2018, 18:41

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Ein elfjähriges Kind aus Sigmaringen ist von zwei Dobermännern beim Allenspacher Hof in Böttingen krankenhausreif gebissen worden. Der Vorfall ereignete sich bereits am Freitagabend, wie die Polizei am Dienstagnachmittag mitteilt. Der Züchter aus Renquishausen ist kein Unbekannter, seine Hunde auch nicht.

Der Junge war gegen 18 Uhr nahe der Ruine beim Allenspacher Hof unterwegs, als die beiden nicht angeleinten Hunde über eine Wiese gelaufen kamen und ihn angriffen, so der Polizeibericht. Die Vierbeiner warfen den Elfjährigen zu Boden und bissen ihn, unter anderem auch ins Gesicht. „Als der Hundehalter hinzukam, warf er sich schützend über den Jungen und zog seine Hunde weg“, so die Polizei.

Der verletzte Junge rannte in Richtung Allenspacher Hof, wo ihm sein Vater und ein Zeuge entgegenkamen, die das Kind hatten schreien hören. Der Junge wurde mit erheblichen Verletzungen von einem Rettungsteam ins Krankenhaus gebracht, wo er operiert werden musste. Danach durfte er aber wieder nach Hause.

Die Polizei drohte dem Halter die Beschlagnahmung der Hunde an. Dem entging der Hundehalter nur durch die Einwilligung zur Herausgabe. Die beiden Tiere sind jetzt in einem Tierheim untergebracht. Was mit den Vierbeinern geschieht, „wird an verantwortlicher Stelle entschieden“, so der Polizeibericht. Noch sind die beiden Vierbeiner in einem Tierheim untergebracht.

Nicht das erste Mal zugebissen

Es ist nicht das erste Mal, dass Hunde des Renquishausener Züchters Menschen angriffen. Der schwerste Vorfall ereignete sich vor rund sieben Jahren, als die damalige Lebensgefährtin des Halters lebensgefährlich verletzt wurde. Sie überlebte. In einem ausführlichen Bericht im Jahr 2015 in dieser Zeitung erläuterte der Züchter, dass seine Hunde auf Wettkämpfe trainierten, aber nicht gefährlich seien.

Aber auch in der Folge waren Renquishausener Bürger wegen der Hunde verunsichert. Zurecht, denn in weiteren Fällen bissen sie zu, der jüngste angezeigte Vorfall ereignete sich 2017, als ein 18-Jähriger gebissen wurde. Ein weiterer Vorfall soll nicht angezeigt worden sein.

Nicht als Kampfhund eingestuft

Der Fall 2017 brachte das Fass zum Überlaufen: Die Gemeinde erließ eine Leinen- und Maulkorbpflicht, und die gilt für ganz Baden-Württemberg.

Auch in der Frage der Einstufung der Hunde als Kampfhunde – Renquishausen hat die höchsten Sätze im ganzen Land erlassen – wurde auch mit Rechtsanwalt argumentiert, die Hunde seien keine Kampfhunde. Dann kam ein weiterer Vorfall bei der WM: Auch da griffen die Renquishausener Hunde ein Mädchen an und wurden disqualifiziert. Die Gemeinde blieb trotz hart und erreichte dann für zwei spezifische Hunde die Einstufung in die Kampfhundesteuer.

In der baden-württembergischen Polizeiordnung ist der Dobermann nicht als Kampfhund gelistet. Dobermänner und ihre Halter unterliegen also auch nicht den Überprüfungen für Kampfhunde.