Festhalle

Ein besonderer Vogelfreund

Spaichingen / Lesedauer: 3 min

Der Verein der Vogelfreunde feiert Jubiläum – Josef Sabo ist schon über 30 Jahre dabei
Veröffentlicht:19.10.2018, 15:55

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Auf ein halbes Jahrhundert kann der Verein der Vogelfreunde 1968 e.V. zurückblicken. Aus diesem Anlass wollen die Mitglieder um ihren Vorsitzenden Horst Würfel am Sonntag, den 4. November in der alten Festhalle feiern. Verbunden mit diesem runden Jubiläum soll eine kleine Vogelausstellung die Arbeit des rührigen Vereins dokumentieren. Die Spaichinger Vogelfreunde sind zu einer kleinen Gruppe zusammengeschrumpft.

Neue Mitglieder zu rekrutieren fällt ihnen, wie Horst Würfel gegenüber unserer Zeitung äußerte, recht schwer. „Heutzutage“, so Würfel, „scheint dieses Thema nicht mehr interessant genug zu sein, obwohl die Nachrichten über eine zurückgehende Vogelzahl eigentlich Motivation genug sein müssten, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Weil es im Verein so gut wie keine Jugend gibt, greift man eben gerne auf bewährte Kräfte zurück.

Ein Urgestein des Vereins

Einer von ihnen ist der Wehinger Josef Sabo , der seit 1985 Mitglied im Verein ist und sich in dieser Zeit in vielen Angelegenheiten des Vereins aktiv eingeschaltet und die Geschicke gelernt hat. So war er, wie Horst Würfel erzählte, 11 Jahre im Ausschuss tätig und hat den Verein zehn Jahre lang als Vorstand geführt.

Wenn man Josef Sabo zuhause besucht, erkennt man sofort, dass hier ein Naturfreund seine Heimstatt hat. Überall grünt und blüht es rund ums Haus, in der Wohnung und auf der Terrasse. Im Garten zwitschern zahlreiche heimische Vögel, die genau wissen, dass es rund um Sabos Haus stets etwas zu fressen gibt. „Ich füttere die Vögel das ganze Jahr hindurch und freue mich, dass sie dieses Angebot so gut annehmen. Hier kann ich beobachten und mich am quirligen Leben der gefiederten Freunde erfreuen.“

In einem großen Wasserbassin hält Sabo rund 30 Koi-Karpfen, die sich sofort nach ihm orientieren, wenn er vorbeischaut. Schließlich gibt es in diesen Fällen bekanntlich immer etwas zu futtern. Prunkstück seines Gartens ist eine große Voliere, in der sich Wellensittiche, Pflaumenköpfe, Nymphensittiche, Schmuck- und Borkensittiche flattern und singen. Kommt er mit einem Bündel frischen Grünfutters in die Voliere ist „High Life“ im Vogelparadies.

Von allen Seiten flattern sie auf das Futter zu und bedanken sich mit lautem Gezwitscher. Aus diesem Fundus beschickt Sabo häufig die Vogelausstellungen mit den schönsten Exemplaren. Doch damit nicht genug. Auf dem Dachboden reiht sich Käfig an Käfig. Hier ist die Zuchtstation für den Vogelnachwuchs, hier erblicken die Jungvögel das Licht ihrer Tierwelt und hier sind sie auch über den Winter gut geschützt.

Vorsichtiges Züchten

Sabo versteht etwas von der Tierzucht und kann genau erklären, nach welchen Kriterien seine Vögel gezüchtet werden. Es liegt ihm sehr viel daran, dass der Vogelnachwuchs nicht nach menschlichen Vorstellungen gezüchtet wird, sondern die gefiederten Freunde ihre Partner selbst aussuchen können. Sabo weiß, dass das gezielte Züchten von Merkmalen letzten Endes auch zur Überzüchtung führen kann, und da ist er wahrlich kein Freund davon.

Bauers Ringsittiche, Wellensittiche, Zebrafinken, Blaustirnamazonen und Exoten fühlen sich in ihren Käfigen sichtlich wohl. Täglich braucht Sabo rund eineinhalb Stunden, bis er seine gefiederten Freunde mit Futter versorgt hat. Insgesamt ist er mindestens vier Stunden pro Tag für seine Vögel da. Pro Jahr braucht er dafür rund eineinhalb bis zwei Tonnen Vogelfutter.

Sabos Frau kommt mit ihres Mannes großem Hobby durchaus klar und sagt: „Das ist schön, wenn er die Arbeit macht.“ Sie kümmert sich derweil um die zahlreichen Blumen im Haus. Josef Sabo und Horst Würfel freuen sich schon auf das Jubiläum. Vielleicht kommen an diesem Sonntag ein paar Vogelfreunde dazu. Zu wünschen wäre es ihnen.