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Kaiserhof

Die ganze Pracht des Kaiserhofs in Musik

Spaichingen / Lesedauer: 2 min

„Ensemble des 17. Jahrhunderts“ bereitet auf dem Berg außergewöhnliches Klangerlebnis
Veröffentlicht:24.04.2018, 09:38

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Die prächtige Musik der Kaiserhöfe Wiens war mit „La Margarita“, der Musik vom Hofe Kaiser Leopold I, am Sonntagabend beim Bergkonzert in der Dreifaltigkeitskirche zu hören: Das „Ensemble des 17. Jahrhunderts“ sorgte mit der Interpretation selten gehörter und individuell ausgewählter Musik für eindrückliche Klangerlebnisse an diesem lauen Frühlingsabend.

Das vokal-instrumentale Ensemble – Studierende und Lehrende des Instituts für Alte Musik der Musikhochschule Trossingen unter der Leitung von Prof. Lorenz Duftschmid – widmet seine Liebe zur Musik der prächtigen Musik von Johann Heinrich Schmelzer, Antonio Caldara und Johann Joseph Fux. Es ist seit vielen Jahren spezialisiert auf groß besetzte Musik aus Renaissance und Barock.

Im Zentrum des Programms am Sonntagabend stand Margarita Teresa von Spanien, die erste Gemahlin von Kaiser Leopold I. Prunkvoll und majestätisch war schon der Auftakt, die Musik zum Pferdeballett – es war eigens zur Präsentation der kostbaren Pferde anlässlich der Hochzeit der beiden komponiert worden.

Wie Lorenz Duftschmid, der auch die Moderation übernommen hatte, betonte, hat Margarita Teresa damals viele Künstler zu hohen Leistungen inspiriert.

Eine Art musikalische Verneigung vor der Kaiserin war die Suite „La Margarita“, in der sich in den schillerndsten Farben des Barock Tanz, Oper und Faschingsfeiern verdichteten.

Totenlied wendet sich

Doch ganz anders im „Lamento sopra la morte Ferdinandi III“: Man hört sogar die Totenglocken läuten. Doch in einer Canzona wendet sich das Blatt überraschend: Es erklingt die Melodie von „Heißa Kathreinerle“, die andeuten will, dass man den Tod nicht so ernst nehmen soll. Den Zuhörern in der Dreifaltigkeitskirche wurde damit ein ergreifendes Werk geboten, sehr bestechend in seiner Ausdruckskraft.

Kompositionen von zwei weiteren Hofkomponisten waren im Programm der Sänger, Streicher und Bläser: die Arie „Qual Piacer“ von Antonio Caldara mit der Aria für Altus und acht Barock-Trompeten, Pauken und Basso Continuo festlich besetzt – das Ensemble bot ein weiteres fantastisches Klangerlebnis.

Im fünfstimmigen „Te Deum“ von Johann Joseph Fux mit zahlreichen Sängerinnen und Sängern der Musikhochschule war die ganze barocke Pracht des Kaiserhofs zu spüren, ein majestätischer Ausklang eines wunderbaren Konzertes.

Langanhaltender Beifall und noch eine Zugabe mit einer lustigen musikalischen Szene mit Nachtwächter verabschiedete schließlich die Zuhörer.