Maschinenbau

Die Firma Kraus hat es gepackt

Spaichingen / Lesedauer: 2 min

Die Firma Kraus hat es gepackt
Veröffentlicht:24.10.2013, 10:18

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Kraus Maschinenbau ist ein Beispiel dafür, wie es ein Spaichinger Betrieb binnen weniger Jahre aus dem Nichts schaffen kann, ein Unternehmen von Rang zu werden. Vor genau fünf Jahren, im Oktober 2008, hat Joachim Kraus die Firma gegründet. Inzwischen hat sich die Zahl der Beschäftigten verfünffacht – von fünf auf 25 Mitarbeiter. „Und im November fangen die nächsten beiden an“, sagt der Firmenchef, der aus Seitingen-Oberflacht stammt. Den Sprung in die Selbständigkeit, den er 2008 nach Anstellungen in Tuttlingen und Villingendorf wagte, hat der 45-Jährige alles andere als bereut. „In den letzten Jahren ist es stets bergauf gegangen.“

Das belegen die Zahlen: Von 2011 zu 2012 verzeichnete das Unternehmen ein Wachstum von 20 Prozent, „dieses Jahr wird es ähnlich sein“, sagt Kraus. Gegründet zu Beginn der Wirtschaftskrise, entwickelten die Spaichinger ein komplett neues Produktfolio. „20 Maschinentypen haben wir im Haus entwickelt.“ Geräte für die Verpackungsindustrie, Systeme zum Codieren und Etikettieren, Maschinen, die zum Beispiel Beipackzettel oder Werbematerial in Versandkartons einschmeißen. „Der Schwerpunkt ist die Pharmaindustrie“, berichtet Kraus. Für ihre Findigkeit erhielt Kraus Maschinenbau vor drei Jahren den zweiten Preis beim „Gründerpreis“ der Schwäbischen Zeitung.

Der Standort Spaichingen passt offenbar. Kraus hat die nötige Infrastruktur vorgefunden in Form des Firmengebäudes von Grimm Zuführtechnik, das übernommen wurde. „Das war ideal für uns.“ Die gute Auftragslage machte eine räumliche Erweiterung notwendig: Ende 2012 nahm Kraus Maschinenbau eine zweite Produktionshalle in Betrieb, in welche die Teilefertigung verlegt wurde. Zwei Bearbeitungszentren wurden geschaffen, insgesamt 400 000 Euro investiert. Die Produktionsfläche, die derzeit bei tausend Quadratmetern liegt, soll auf 1200 Quadratmeter erhöht werden. Viel Platz frei sei noch im Bürogeschoss, sagt Kraus. „Wir planen langfristig in Spaichingen.“

Mit den Rahmenbedingungen, die die Stadt bietet, ist der Firmenchef zufrieden. „Die Verkehrsanbindung ist besser geworden, seitdem die Ortsumfahrung Schura fertig ist.“ Als etwas „nervig“ würden die Beschäftigten – viele kommen aus dem Rottweiler Raum, wo Kraus früher arbeitete – allerdings die Baustellen im Spaichinger Stadtgebiet empfinden. Auch der Blitzer am Freibad stößt auf wenig Verständnis: „Viele Kunden sagen, dass man von ihnen am Ortseingang ein Erinnerungsfoto geschossen hat.“ Selbst aktiv geworden ist Kraus, als im Frühjahr bei einem Unwetter vom hinter der Firma liegenden Hang herabfließender Regen Kraus Maschinenbau teils unter Wasser setzte. „Damit sich das nicht wiederholt, haben wir einen Schutzwall errichtet.“