StartseiteRegionalRegion TuttlingenSpaichingenBecker appelliert an Kreistagsmitglieder

Krankenhausförderverein

Becker appelliert an Kreistagsmitglieder

Spaichingen / Lesedauer: 2 min

Klinikschließung: Zu viele Fragen seien noch offen, so der SPD-Vorsitzende
Veröffentlicht:23.10.2019, 18:18

Artikel teilen:

Vor und hinter den Kulissen laufen seit der Vorstellung des Oberender-Strategiepapiers zahlreiche Gespräche. Der Krankenhausförderverein kämpft um das Spaichinger Krankenhaus. In einem offenen Brief wendet sich der SPD-Vorsitzende Spaichingens , Enrico Becker, an die Kreistagsmitglieder.

Trotz aller Debatten und Informationen, „konnte mir noch kein Kreisrat oder keine Kreisrätin plausibel, mit Argumenten verdeutlichen, warum er/sie für die Schließung des Standortes Spaichingen stimmen wird“, so Becker.

Er bitte um Verschiebung der Entscheidung bis entscheidende Fragen geklärt seien. Das beginne bei den verschiedenen, Anfang des Jahres genannten Gründen: Aufgrund der Kündigung des designierten Chefarztes könne der Betrieb nicht fortgeführt werden.

Im vorliegenden Gutachten seien zeitliche Verzögerung in der Behandlung von geriatrischen Patienten und verschiedene Fallzahlen mehr oder weniger die Hauptgründe. Doch Landrat Bär habe ihm, Becker am 15. Februar in einer Email geschrieben, dass seit Januar 2018 über die Zusammenlegung mit dem Ministerium im Rahmen der Fördergespräche über anstehende Investitionen nachgedacht worden sei.

Vor der besagten Mail, beteuerte Landrat Bär auf meine Anfrage in der Informationsveranstaltung in Wehingen, dass es vor Dezember 2018 keinerlei Pläne für eine (damals wehrte er sich noch gegen den Begriff) Schließung des Standortes Spaichingen gegeben hätte.

Becker kritisiert in der Folge die Kosten der Zusammenlegung und die verschiedenen Aussagen hierzu.

„Nun hat auch Bürgermeister Schuhmacher eine mögliche Beteiligung am Abmangel des Standortes Spaichingen ins Spiel gebracht. (...) Wenn ein solches Angebot im Raum steht, sollten Kreisräte die Möglichkeit haben darüber nachzudenken und evtl. sogar weiter zu denken. Vielleicht lassen sich ja auch andere, vom Standort Spaichingen profitierende Gemeinden, von einer Beteiligung überzeugen.“ (Anm. d. Red: Schuhmacher hatte eine Beteiligung Spaichingens angeboten unter der Voraussetzung, dass auch Tuttlingen sich an der Klinik Tuttlingen beteiligt. Auf Rückfrage sagte der Bürgermeister-Stellvertreter in der jüngsten Informationsveranstaltung, dass es keinen Gemeinderatsbeschluss dazu gebe).

Becker weiter an die Kreisräte: Auch die Frage, was nach der Verlagerung passiere, sei nicht geklärt. Nicht einmal das Büro Oberender könne auf die Frage ob ein IGZ funktioniere eine verlässliche Antwort geben, es gebe noch keinerlei Verträge mit der KV oder den Kassen. Und: „Wie sollen Ärzte gefunden werden?“ Die Vorschläge seien im Moment Luftblasen, wie das Beispiel Waldsasse zeige.