Seitingen-Oberflacht

Starke Farben, starke Frauen

Seitingen-Oberflacht / Lesedauer: 3 min

Im Museum in Seitingen-Oberflacht stellen Bärbel Stöhr-Polaczek und Inge Koslowski aus
Veröffentlicht:14.01.2018, 19:50

Artikel teilen:

Im Museum in Seitingen-Oberflacht ist ab Sonntag, 21. Januar, die Ausstellung „Starke Frauen und bunte Farben“ zu sehen. Ausgestellt werden die faszinierenden, farbenstarken Werke der Künstlerinnen Bärbel Stöhr-Polaczek aus Bad Dürrheim („Powerfrauen“), und Inge Koslowski aus Trossingen („Die Welt ist bunt“). Zum einen gibt es fantasievolle Bilder in Acryl zu sehen, zum anderen Nanas, bunte, üppige Frauenfiguren nach dem Vorbild der französischen Künstlerin Niki de Saint Phalle.

Die Liebe zu den Nanas hat Bärbel Stöhr-Polaczek im Jahr 2011 beim Besuch einer Ausstellung von Niki de Saint Phalle in Schwäbisch-Hall entdeckt. „Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich geschreinert, getöpfert und gemalt“, berichtet sie, und am Anfang sei die Beschäftigung mit den Figuren „nur“ ein Hobby gewesen. Inzwischen sind die, „fröhlichen Farben und die herrlichen weiblichen Formen“, erzählt sie, zum Hauptbestandteil ihres künstlerischen Schaffens geworden.

Die drallen Nanas mit ihrem Innenleben aus zurecht geschnittenem Draht (Hasendraht) entstehen aus einer Pappmache-Hülle, die die Künstlerin mit einem speziellen Stuckateurgips überzieht, den sie glatt schleift, mit verschiedenen Mustern bunt bemalt und dann lackiert. Dabei entstehen Figuren mit einem einheitlich in schwarz gehaltenen Körper, der bedingt durch die Formen und die Art der Bemalung etwas ganz Besonderes ausstrahlt, eine ganz persönliche Note und eine eigene Seele hat.

Aber auch ihre getöpferten Schalen, die ihr Außenmuster von alten Häkeldecken erhalten, innen bunt gefärbt werden, sind zwischen den Nanas und den 33 farbenfrohen Bildern von Inge Koslowski aus Trossingen zu finden. „Ich habe schon immer gerne gebastelt, war in meiner Freizeit kreativ tätig, als Ausgleich zu meinem Job in der Montage“, erzählt sie. Zum Malen entschied sie sich dann 2010.

Die erste große Ausstellung

Inge Koslowski besuchte zunächst einen Aquarell-Kurs . „Doch das war mir zu wenig. Ich wollte ausdrucksstärker, bunter, farbenfroher malen“, so die Künstlerin. Deshalb stieg sie auf Acrylfarben um. „Um weiter zu kommen habe ich viele Bücher gelesen und viel ausprobiert“, erklärt sie.

Bei ihrer Arbeit will sie sich nicht in „eine Schublade“ pressen lassen – und so sind auch in Seitingen-Oberflacht gegenständliche neben abstrakten Werken zu finden. Ihr Schaffen ist vielseitig, denn sie will stets Neues entdecken, im Tun, im Denken und im Leben. Es ist ihre erste große Ausstellung, allerdings hatte sie vor etwa fünf Jahren schon einmal eine kleine Ausstellung während eines Konzertes.

Die Ideen zu ihren abstrakten Bildern kommen ihr während der Arbeit, „wenn ich im Malfluss bin“, erklärt sie. Sie spendet zehn Prozent, pro verkauftem Bild an eine soziale Einrichtung.

Beide Künstlerinnen erklärten, dass sie bei ihrer kreativen Tätigkeit den Kopf frei bekämen, abschalten und entspannen könnten. Und dies können auch die Besucher der Ausstellung, die mit ihren „starken Frauen“, den phantasievollen Gemälden und den starken, bunten, leuchtenden Farben, für Fröhlichkeit sorgt und zum Abschalten vom Alltag beiträgt.

Die Ausstellung im Museum Seitingen-Oberflacht, Schulweg 7, ist wie folgt geöffnet: an den Sonntagen 21. und 28. Januar sowie 4. Februar, jeweils von 13 bis 17 Uhr. Zu diesen Zeiten ist auch das Kaffee geöffnet, das vom Arbeitskreis Museum bewirtet wird. Außerdem sind die Künstlerinnen anwesend und geben vor Ort einen Einblick in ihre Arbeitsweise. Der Eintritt ist frei.