Ganztagesschulgebäude

Ganztagesschulgebäude eingeweiht

Seitingen-Oberflacht / Lesedauer: 3 min

Baukosten: drei Millionen Euro – Architekt übergibt symbolischen Schlüssel
Veröffentlicht:14.07.2019, 13:26

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Nach 27 Monaten Bauzeit ist es fertig – das neue Ganztagesschulgebäude der Grundschule in Seitingen-Oberflacht. Im Rahmen eines Festakts, mit Segnung und der symbolischen Schlüsselübergabe, hat die Gemeinde die offizielle Einweihung am vergangenen Freitag gefeiert.

Am Hang des Kirchbergs, direkt angrenzend an die bestehende Grundschule, steht das neue Ganztagesgrundschulgebäude in einem Mix aus Grau und Grün. Innen ist schnell ersichtlich: Die Räumlichkeiten sind hell, einladend und übersichtlich gestaltet. Das zweigeschossige Gebäude besitzt unter anderem neben mehreren Unterrichtsräumen und einem Ruhe- und Stillarbeitsraum eine Mensa sowie eine Küche, die sich im Erdgeschoss befindet. Auf dem gleichen Stockwerk ist ein Multifunktionsraum mit Werkbänken. Somit war ein Gebäude mit unterschiedlichen Aktivitäten gefordert.

Seitingen-Oberflachts Bürgermeister Jürgen Buhl erinnerte in seiner Ansprache an die Anfänge. Unter „provisorischen Bedingungen“ im Altbau begann die Ganztagesschule zum Schuljahr 2016/2017. Der Startschuss für die Neubaumaßnahme fand Ende Februar 2017 statt. „Nach 27 Monaten Bauzeit konnte das neue Gebäude bezogen werden“, erinnerte Buhl. Die erste Kostenschätzung aus 2015 habe sich laut Buhl auf 2,7 Millionen Euro belaufen. Letztlich kostete das Gebäude knapp über drei Millionen Euro und würde damit in einem „sehr guten Rahmen“ liegen. Er lobte dafür auch den verantwortlichen Architekten Alois Weiss, der die Kosten „fest im Blick hatte“ und „fast täglich“ auf der Baustelle zugange gewesen sei. Die Planer hätten sehr gut miteinander gearbeitet. Unter anderem sorgen neue Behinderten-Toiletten im Neu- und Altbau für die Inklusionstauglichkeit des Gebäudekomplexes.

„Wir haben mit diesem Gebäude einen großen Schritt gemacht, um für den Bildungsabschnitt, für den wir Verantwortung tragen, möglichst gute Rahmenbedingungen zu schaffen“, sagte Buhl und fügte hinzu, dass gerade mit Blick auf die Familienfreundlichkeit das Betreuungsangebot ein wichtiger Faktor für eine Gemeinde sei.

Sozialdezernent Bernd Mager als Vertreter des Landkreises gratulierte den Verantwortlichen zur Fertigstellung. Es sei nicht selbstverständlich, dass eine Gemeinde so viel Geld in die Hand nehme, das aber für Mager „sehr gut investiertes Geld“ sei. Er überreichte Buhl zur Einweihung ein Präsent für die künftigen Schüler.

Über das Endergebnis freute sich auch Schulrat Stephan Wohlgemuth. Er bezeichnete den Gebäudekomplex als „tolle Gemeindearbeit“. Schulleiter Armin Reiser hofft, dass die Umstrukturierungen zum neuen Schuljahr abgeschlossen seien und bezeichnet die jetzige Situation noch als „Findungsphase“, in der die neuen Abläufe optimiert werden müssten. Er erinnerte an den Umbruch und die stressige Zeit des Umzugs, die von allen Beteiligten ein „Höchstmaß an Engagement, Einsatz und ein gutes Nervenkostüm“ abverlangt hätten. Neben Erläuterungen zum Konzept einer Ganztagesgrundschule appellierte er an den Gemeinderat und den Bürgermeister, weiterhin in die Grundschule und Bildung zu investieren.

Architekt Alois Weiss erinnerte an die ersten Gespräche im Sommer 2014 mit dem damaligen Schulleiter Klaus Pfeiffer und Altbürgermeister Bernhard Flad. Weiss hob hervor, dass das gesamte Gebäude barrierefrei sei. Ein Aufzug ist eingebaut. Der Bau bilde „eine Einheit“ mit dem bestehenden Schulgebäude und erfülle alle Sicherheitsaspekte, wie die Anfahrt der Feuerwehr. Er überreichte schließlich Buhl einen symbolischen Schlüssel zur Einweihung.

Pfarrer Maurice Stephan und Pfarrvikar Matthias Brandt übernahmen die ökumenische Segnung, die sich an alle Personen richtet, die das Gebäude mit Leben füllen. Der ortsansässige Harmonika-Club unter der neuen Leitung von Mario Nortmann sorgte für die Umrahmung.