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Nieselregen

Beim Narrensprung dem Nieselregen getrotzt

Rottweil / Lesedauer: 2 min

Mehr als 4000 Kleidlesträger jucken am Rosenmontag durch das Schwarze Tor in Rottweil
Veröffentlicht:24.02.2020, 20:09

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Da kann selbst das Wetter nicht anders – und zeigt am Fasnetsmontag schließlich gute Miene zum prächtigen Spiel: Rund viereinhalb Stunden dauerte der Historische Rottweiler Narrensprung am Montagmorgen. Was heißt da schon „Morgen“, wenn es alleine drei Stunden dauert, bis die letzten Narren durchs Schwarze Tor sind? Die Wadelkappen und das Publikum, das sich wieder zahlreich versammelt hatte und ebenso geduldig wie erwartungsvoll Richtung Schwarzes Tor schaut, ob denn der große Zeiger nicht endlich die „Acht“ voll mache, bekommen jedenfalls ein prächtiges Spektakel geboten: Wenn auch niemandem zu Leid, so freilich nicht unbedingt jedem zur Freud’.

Dass die späteren Gäste, die sich an der Hochbrücktorstraße einrichten, ungewohnt lange würden warten müssen, können sie da noch nicht ahnen. Und alle, die angesichts des Nieselregens und der eher trüben Verhältnisse – die erste Zeit verhüllt der Nebel noch das Gerüst am Hochturm – mit einem kurzen Sprung gerechnet haben, sehen sich getäuscht. Die Narren scheinen sich zu sagen: „Jetzt erst recht“. Nein, vom Wetter lässt man sich die Fasnet nicht kaputt machen. Zum Straßennarren und Aufsagen ist hinterher immer noch Zeit genug.

Und es sind viele Narren. Die lange Zeit magische Grenze von 4000 Teilnehmern am Montagssprung ist zwischenzeitlich eher im Falle eines Untererreichens erwähnenswert. Dennoch sei – auch mit Blick auf Fastnachtshochburgen jenseits des „Narraneschts“ am Neckar die Zahl erwähnt. Rechnet man nach der alten Zunftformel, zieht ein bisschen ab, weil’s diesen Montag vielleicht etwas gemütlicher zugeht, berücksichtigt vielfaches Aufsagen und auch die ein oder andere Lücke nicht, denn das wird in der Zählweise bereits berücksichtigt, kommt man auf rund 4360 Narren.

Die Befürchtung der Zunft, dass nicht die Narren, sondern eher die Zuschauer ausgingen, kann man auch zurückweisen. Sicher, auf der letzten Etappe Richtung Friedrichsplatz wird es etwas licht, doch das stört die Narren wenig. Auch auf dem Friedrichsplatz wird munter gefeiert. Die Musikkapellen spielen einen Narrenmarsch am anderen. Das freut die Narren natürlich. Auch, dass der neue Dirigus der Stadtkapelle, Hans Nikol, nicht nur seine Arbeit kann, sondern auch um sein Amt insbesondere an diesen Tagen weiß, nimmt man erfreut zur Kenntnis.