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Verletzungsproblem

Stimmung steigt für das Heuberg-Derby

Renquishausen / Lesedauer: 3 min

Fußball: Auch angeschlagene Akteure wollen bei Renquishausen gegen Kolbingen auflaufen
Veröffentlicht:19.10.2018, 16:01

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An der Seitenlinie war Michael Weidemann zuletzt nicht immer anzutreffen. Das ist auch das Dilemma des SV Kolbingen, der am Sonntag (15 Uhr) in der Fußball-Kreisliga A 2 zum Heuberg-Derby beim SV Renquishausen antritt. Der Trainer musste aufgrund von Verletzungsproblemen häufiger selbst die Fußballschuhe schnüren.

„Ich habe schon mehr Minuten gespielt, als Patrick Garnier, Lukas Hipp und Yannick Frühwirt zusammen. Das ist der Wahnsinn“, meint der Coach, der wegen einer Erkältung hinter seinen erneuten Einsatz aber ein Fragezeichen setzt. Immerhin auf die Bank werde er sich setzen, weil Torjäger Frühwirt (Schulter) sicher und Spielgestalter Hipp (Knie) wahrscheinlich noch ausfallen werden.

Kolbingen fehlt die Balance zwischen Abwehr und Angriff

„Wir haben zwar einen guten und großen Kader. Aber manche Spieler kann man nicht Eins-zu-Eins ersetzen“, sagt Weidemann. Das Fehlen der Offensiv-Akteure habe sich nicht nur im Angriff (22 Tore), sondern auch in der Defensive (20 Gegentore) bemerkbar gemacht. Die Balance im Spiel, meint Weidemann, sei durch die Ausfälle etwas verloren gegangen. „Wir haben zuviel zugelassen. Das liegt aber nicht nur an der Abwehrreihe. Die Abstände im Mittelfeld haben nicht gestimmt“, sagt Weidemann, der das Ordnen der Reihen zunächst selbst auf dem Platz übernahm.

Gegen Renquishausen kehrt möglicherweise Lukas Hipp zurück. „Er hat gesagt, er will es probieren“, sagt der SVK-Trainer mit einem merklichen Stirnrunzeln. Zwar hatte der Arzt von einer Rückkehr im Januar gesprochen, der Reiz des Duells mit Renquishausen lässt Hipp die Blessur aber vielleicht vergessen. „Die angeschlagenen Spieler drängen zurück. Alle wollen spielen“, meint Weidemann, der im Training gemerkt hatte, dass es bei den Spielern besonders „prickelt“.

Das gilt im gleichen Maß für den Gastgeber Renquishausen. Leon Bosnjak und Kevin Harter sind nach ihren Verletzungen wieder im Training und wollen sofort wieder spielen. „Klar. In dem Spiel steckt Brisanz. Aber die Gesundheit geht vor“, meint SVR-Spielertrainer Marius Butz und bremst die Hoffnung der Rekonvaleszenten. Auf Marius Dreher (Muskelfaserriss) muss Butz ohnehin verzichten.

Ganz unterschiedlich sind die Ausgangslagen. Während Renquishausen, das nach den Abgängen vor der Saison das Ziel Klassenverbleib ausgegeben hat, mit 14 Punkten zufrieden ist, hängt Kolbingen den Ansprüchen etwas hinterher. „Wir haben gut angefangen. Dann gab es einen kleinen Einbruch“, sagte Weidemann, dessen Team nach sieben Punkten aus drei Spielen zuletzt gegen den SV Seitingen-Oberflacht (1:4) einen Dämpfer erlebte.

SVR-Trainer Butz erwartet wieder ein knappes Ergebnis im Derby

Wer in dem Duell des Zehnten gegen den Achten den Platz als Sieger verlässt, ließe sich laut Butz nicht prognostieren. „Seit drei Jahren haben wir wieder das Derby mit Kolbingen. Es waren immer knappe Ergebnisse und es war alles dabei“, erklärt der Renquishausener Spielertrainer. Zweimal siegte Kolbingen, einmal der SVR. Der jüngste Vergleich endete 3:3.

Ein so torreicher Ausgang dürfte aber die Ausnahme sein, mutmaßt Butz. Trotz der starken Offensiven beider Mannschaften. „Viele Tore würde ich nicht garantieren. Dafür sind in dem Spiel zu viele Emotionen drin“, sagt Butz, vor dem sein Trainerkollege Weidemann großen Respekt hat. „Marius Butz ist ein unauffälliger Spieler, der intelligente Laufwege hat. Er ist abgezockt und immer gefährlich. Deshalb müssen wir in der Defensive sicher stehen“, sagt der SVK-Coach. Kolbingen setzt in Abwesenheit von Yannick Frühwirt und Lukas Hipp auf Valentin Hipp. „Für ein bis zwei Tore ist er immer gut“, sagt Weidemann und hätte nichts dagegen, sich die Treffer von der Seitenlinie ansehen zu können.