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Frauen aus Renquishausen wollen den Hunger der Kinder im ärmsten Teil Ghanas lindern

Renquishausen / Lesedauer: 3 min

Frauen aus Renquishausen unterstützen ein Schulprojekt im ärmsten Teil Ghanas
Veröffentlicht:30.11.2021, 05:00

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Ganz im Norden Ghanas, direkt an der Grenze zu Burkina Faso, liegt Charikpong-Saan. Es ist eine der ärmsten Regionen des Landes, wo Hunger an der Tagesordnung ist. Dort hat Pfarrer Bonaventure Kambotuu 1995 eine Schule gegründet und seitdem immer weiter ausgebaut. Auch mit Hilfe aus Renquishausen.

Auf den Fahrten zu den Gottesdiensten erzählt der Pfarrer von seinem Schulprojekt

2012 lernte Anja Kloos Pfarrer Kambotuu kennen, als er in der Seelsorgeeinheit die Urlaubsvertretung übernahm. „Er spricht sehr gut Deutsch, dufte bei uns aber nicht Auto fahren“, erzählt sie. Auf den Fahrten zu den Gottesdiensten erzählte er von seinem Schulprojekt, das helfen soll, die Not der Menschen, die hauptsächlich von der kargen Landwirtschaft leben, zu lindern. „Nur durch eine Schulbildung kann die Versorgung der Familie gesichert werden“, so Pfarrer Kambotuu.

Als erstes baute Kambotuu nach seinem Studium mit Unterstützung von Freunden aus Deutschland und Österreich eine Grundschule, die derzeit 270 Kinder besuchen. Nur wenige Jahre später wurde eine Junior High School fertiggestellt, es folgten eine Lehrerwohnung und ein Kindergarten.

Jugendliche können Berufe wie Maurer Koch oder Elektriker erlernen

Um den Schülern eine Ausbildung zu ermöglichen, die sie unabhängig von der Landwirtschaft macht, wurde 2012 zudem die High Technical School gegründet, wo sich die Jugendlichen in Berufen wie Maurer, Koch, Schreiner, Schlosser, Elektriker oder Automechaniker ausbilden lassen können.

Ich muss sagen, ich war erschrocken, von der dort herrschenden Armut.

Anja Kloos

Doch trotz all dieser Bemühungen fehle es den Menschen dort im Norden Ghanas immer noch oft an Lebensnotwendigem. „Ich muss sagen, ich war erschrocken, von der dort herrschenden Armut“, erzählt Anja Kloos, die bereits drei Mal in Ghana war. Eines der Kinder, die sie dort auf den Arme genommen habe, habe einen ganz harten Bauch gehabt, „einen Hungerbauch“. Man könne es sich nicht vorstellen, dass es so etwas gebe.

30 Euro reichen aus für fünf warme Mahlzeiten pro Woche - und das für fünf Monate

Daher wollen sie und ihre Mitstreiterinnen, die Pfarrer Kambotuu seit vielen Jahren mit Geld- und Sachspenden unterstützen, nun für rund 600 Kinder wenigstens eine Mahlzeit am Tag mittels Schulspeisung sichern. Das werde auch sicherlich viele Kinder, die derzeit trotz Schulpflicht nicht von ihren Eltern in die Schule geschickt werden, dazu bringen, in die Schule zu kommen und so wenigstens die Chance auf eine besseres Leben zu haben. Zumal es im Sommer dieses Jahres extreme Regenfälle gegeben habe, die nicht nur die ohnehin schlechten Straßen und Häuser, sondern auch die Ernte zerstört haben. Mit 30 Euro könne man ein Kind mit einer warmen Mahlzeit für fünf Monate, an fünf Tagen pro Woche unterstützen, rechnet Kloos vor. „So kann wenigstens die größte Not gelindert werden.“

Zusammen mit Tatjana und Viktoria Stehle, Agathe Maier, Ulrike Rack, Lydia Schilling, Verena Stehle, Daniela Rack und Elisa Kloss unterstützt Anja Kloos das Projekt in Ghana seit vielen Jahren. Um Gelder zu sammeln, organisieren sie Kaffee- und Kuchennachmittage, Advent- und Osterbasare. Ende dieser Woche werden sie einen Container mit Sachspenden wie Schränke, Tische und Stühle bestücken, der ebenfalls nach Ghana verschifft wird.