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Lebenswelt

„Postsowjetische Lebenswelten“ werden im Museum Aldingen ausgestellt

Aldingen / Lesedauer: 2 min

Die Werke zeigen die Gesellschaft und Alltag nach dem Kommunismus
Veröffentlicht:01.06.2022, 15:00

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Das Museum Aldingen zeigt ab Sonntag, 5. Juni, die Ausstellung „Postsowjetische Lebenswelten – Gesellschaft und Alltag nach dem Kommunismus.“undefinedDie Ausstellung ist jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Das Ende der Sowjetunion im Dezember 1991 ist Ausgangspunkt der Ausstellung. Die Schau stellt auf 20 Ausstellungstafeln mit 130 zeithistorischen Fotos den Wandel, den die fünfzehn Nachfolgestaaten der Sowjetunion bis nahe an die Gegenwart (2021) durchlaufen haben, in gut verständlicher Weise dar. Geographisch reicht der Blick von Osteuropa über den Kaukasus bis nach Zentralasien. Er schließt Staaten ein, deren Größe und Einwohnerzahl, Nationalgeschichte und kulturelle Prägungen, aber auch wirtschaftliche Ausgangspositionen extrem unterschiedlich sind. Umso eindrücklicher sind die Gemeinsamkeiten, die den Alltag dieser Gesellschaften vor allem in den 1990er Jahren prägten.

Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf den sozialen Ausnahmezustand jenes Jahrzehnts, in dem die Menschen den Härten des Staatszerfalls und einem Markt ohne Recht ausgeliefert waren. Der Raubzug der Mafia und die Selbstbereicherung früherer Funktionäre, die sich das Staatseigentum aneigneten, sind ebenso Themen, wie die ethnischen Konflikte und die zahlreichen regionalen Kriege, die häufig mit dem russischen Hegemoniestreben verbunden waren und sind.

Die Schau zeigt, wie mit Geschichte aber auch mit Religion Politik gemacht wird, wie ein demokratischer Aufbruch stattfand, aber auch wie neue Autokratien und Führerkult die Macht besetzen konnten.

Das Konzept der Ausstellung sowie deren Texte stammen vom Leibniz-Zentrum für zeithistorische Forschung in Potsdam gemeinsam mit dem Kurator der Ausstellung Ulrich Mählert, der vor einigen Jahren im Museum Aldingen einen zeithistorischen Vortrag gehalten hat. Herausgeber der Ausstellung sind die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und die Internetplattform dekoder.org . Der Eintritt in die Ausstellungen im Museum ist frei.