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Leintalhalle

„Im Himmel schwätzt jeder schwäbisch“

Primtal / Lesedauer: 3 min

Bei „Im Himmel ist die Hölle los“ haben sich Liederkranz und Gäste etwas einfallen lassen
Veröffentlicht:19.11.2018, 17:22

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„Das war super“, lautet die einhellige Meinung der 700 Zuschauer in der ausverkauften Leintalhalle am Samstagabend beim rundum gelungenen Konzert des Liederkranzes Frittlingen.

Unter dem Motto „Im Himmel ist die Hölle los“ hatte Chorleiterin Uli Gross zusammen mit dem Männerchor, den „Frittlinger Sisters“, einem Projektfrauenchor, dem Duo „Fracksausen“ , einer Theatergruppe und Michael Diefenbacher am Piano ein Programm, frei nach Ludwig Thomas „Ein Münchner im Himmel“, zusammengestellt, die Geschichte aber ins Schwabenland verlegt, was insgesamt zu einem Loblied auf alles Schwäbische wurde. Man kann also eher von einem Musical, als einem Konzert reden. Hierfür wurden auf bekannte Lieder, neue schwäbische Texte geschrieben.

In der Geschichte sucht Petrus (Roland Kreis) Ersatz für seinen im Urlaub weilenden Engelschor und wird auf einen Männerchor aufmerksam, der im Gasthaus „Paradies“ verweilt. Er schickt seinen Nuntius, hervorragend gespielt von Jürgen Betting, begleitet von den noch verbliebenen, aber widerspenstigen Engeln Rustikus (Irmgard Huber) und Paratus (Silvia Lausmann) auf die Erde, um dem Chor ein Angebot als Ersatzchor zu machen.

Die Sänger sind zunächst nicht sehr angetan, denn „Im Himmel gibt’s kein Bier, drum trinken wir es hier“. In einer Vorstandssitzung unter der Leitung von Gustav Burry wird das Für und Wider dieses Angebotes musikalisch erörtert, etwa mit „Wa dät mr ohne Himmel, stell dr des mol vor“ oder Gerd Roth und Karl-Heinz Arand im Duett mit „Wenn’s im Himmel nit so isch, wie im Ländle, no will i do nit na“.

Rusticus und Paratus, alias Duo Fracksausa, lockten mit der Behauptung: „Im Himmel schwätzt jeder schwäbisch“. Uwe Hornung freute sich in seinem Solo auf „Im Himmel geits on A-cappella-Chor“. Doch das eigentliche Problem – „Wenn der Herrgott ruft, dann ist sense“ –, dass zuerst gestorben werden muss, bevor man in den Himmel gelangt, wozu die beiden Engel noch mit „Bevor du stirbst“ Ratschläge gaben, hindert den Chor, das Angebot anzunehmen.

Erst als der Nuntius verspricht, sie können ihr Leben behalten, machen sie sich auf mit „Wenn wir erklimmen“ auf den Weg in den Himmel.

Doch kaum angekommen, heißt es bei den Sängern auch schon „I sott a Schnäpsle hau“. Als die Sänger mit der himmlischen Tagesordnung vertraut gemacht werden, sinkt die Stimmung und Wolfgang Schöndienst singt ein Loblied auf Frittlingen.

Engel haben „kon Bock“

Gustavius gerät beim Frohlocken mit dem Nuntius in Streit, und der richtige Engelschor, dargestellt von den Frittlinger Sisters, wird aus dem Urlaub zurück beordert. Dieser erklimmt die „Stega in Himmel“ und wird aber schnell aufmüpfig und hat „Kon Bock“. Als auch noch der Teufel (Gerd Roth) auftritt, ist im Himmel buchstäblich die Hölle los und Petrus überlegt, wie man den Chor wieder loswird.

Mit einer göttlichen Botschaft für das Rathaus werden die Sänger zurückgeschickt und landen wieder im „Paradies“. Hier wird der Brief vergessen und auch Rusticus und Paratus gesellen sich zu ihnen, denn „Im Himmel geits ko Fasnet“.

Vorsitzender Karl-Heinz Sprenger bedankte sich bei allen Beteiligten und der Gesamtchor bedankte sich mit der Schwabenhymne und dem Frittlingerlied für den anhaltenden Applaus.

Was macht die Konzerte des Liederkranzes Frittlingen also so erfolgreich? Es ist das Gesamtpaket, aus Männerchor, Frauenchor, Duo Fracksausa und der Theatergruppe und vor allem aber Uli Gross, die mit sehr viel Engagement und Begeisterung die Sänger mitzieht und die Veranstaltung unter ein Motto stellt.