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Gemeindeverwaltungsverband

In Spitzenzeiten 68 Fahrzeuge mehr

Immendingen / Lesedauer: 3 min

Verkehrszunahme durch Gänsäcker-Erweiterung soll sich für Immendingen im Rahmen halten
Veröffentlicht:07.06.2018, 15:24

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Der Gemeindeverwaltungsverband Immendingen-Geisingen hat auf seine Stellungnahme zur geplanten Erweiterung des Tuttlinger Gewerbegebiets Gänsäcker inzwischen eine Antwort von Tuttlingens Erstem Bürgermeister, Emil Buschle, erhalten. Der Verband wollte wissen, mit wie viel mehr Verkehr aus Richtung Immendingen die Kreisstadt durch die Ausweitung des Gewerbegebiets rechnet. Die Zahlen, so informierte Immendingens Bürgermeister Markus Hugger auf Nachfrage unserer Zeitung, liegen in dem Rahmen, den die Gemeinde erwartet hat.

Allerdings handele es sich dabei um kein Verkehrsgutachten, sondern um eine kleinräumige Untersuchung zur Bundesstraße 311. Ein Gutachten sei laut Hugger in der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen.

658 zusätzliche Fahrten aus Richtung Westen

Aus der E-Mail gehe hervor, dass die Stadt Tuttlingen mit 1200 zusätzlichen Arbeitsplätzen im erweiterten Gewerbegebiet Gänsäcker rechnet. Das würde laut der Untersuchung 3300 zusätzliche Fahrten in 24 Stunden hervorbringen. Die Stadt Tuttlingen gehe davon aus, dass 1976 Fahrten aus östlicher Richtung in Richtung Gänsäcker erfolgen würden – also aus Richtung Tuttlingen. „Aus westlicher Richtung sind 658 Fahrzeuge in 24 Stunden angegeben“, berichtet Hugger. Das würde nach der Untersuchung bedeuten, dass zu Spitzenzeiten durch Immendingen 68 Fahrzeuge pro Stunde zusätzlich fahren würden, sagt Hugger. Die anderen Fahrten müssten demnach kurz hinter Gänsäcker in Richtung Möhringen mitsamt Bächetal zum Autobahnzubringer sowie nach Hattingen oder vor Immendingen in Richtung Engen abfließen.

„Das Zahlenwerk liest sich entspannt. Wir haben es zur Kenntnis genommen“, betont Hugger. Die Zahlen seien auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Umgehungsstraße für Immendingen im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans gesetzt ist. Immendingens Bürgermeister blickt dabei auch auf das Gewerbegebiet Donau-Hegau, das neben dem Prüf- und Testzentrum des Automobil-Konzerns Daimler an der Landesstraße 225 ausgebaut wird. Auch dort sollen rund tausend Arbeitsplätze entstehen.

Mehr Industrie und Gewerbe bringt mehr Verkehr

Im Prinzip könne die Gemeinde daher nicht gegen eine Verkehrszunahme sein, wenn sie selbst die Ansiedlung von Gewerbe forcieren würde: „Wer Industrie und Gewerbe haben will, der bringt Verkehr hervor“, sagt der Bürgermeister. Der Zuliefererverkehr werde, so betont er angesichts des Status der Umfahrung im Bundesverkehrswegeplan, irgendwann über die Umgehungsstraße fließen und nicht mehr durch die Gemeinde.

„Wir sitzen alle in einem Boot“, sagt Hugger. Deswegen erwartet er auch, dass die Stadt Tuttlingen dies aufgrund der möglichen Verkehrszunahme in der Kreisstadt durch die Ausweitung des Gewerbes in Immendingen akzeptiert. Allerdings sei es laut Hugger eigentlich noch sinnvoller, das Gewerbegebiet Donau-Hegau besser an den öffentlichen Personennahverkehr anzubinden. Mit einer intelligenten Anknüpfung an den Ringzug könne man den Druck etwas aus dem Straßenverkehr nehmen.