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Blindgänger

Immendingen wartet auf die Bombenentschärfung

Immendingen / Lesedauer: 3 min

In Immendingen harrt man der Dinge, die die Bombenentschäfung mit sich bringen wird
Veröffentlicht:06.06.2017, 18:15

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Ein oder zwei Blindgänger werden im Boden zwischen Immendingen und Zimmern vermutet. Am Mittwoch sollen sie ausgegraben und entschärft werden. Ein Unterfangen, das mit einigem Aufwand verbunden ist: Ein Teil der Gemeinde muss im Falle des Falles evakuiert werden, die Bahnstrecke und die B 311 werden gesperrt. Die Vorbereitungen laufen seit einigen Wochen und wurden rechtzeitig abgeschlossen, wie Polizei und Gemeindeverwaltung auf Anfrage unserer Zeitung versicherten. Ob es sich tatsächlich um Bomben handelt, steht erst fest, wenn die verdächtigen Stellen freigelegt wurden.

„Wir sind bestmöglich vorbereitet“, sagt Manuel Stärk , Hauptamtsleiter der Gemeinde Immendingen. Im Rathaus versammeln sich der Führungsstab der Polizei und die Verantwortlichen in der Gemeinde. Auf Wunsch der Polizei geschehe das unter Ausschluss der Öffentlichkeit, damit man sich auf das Wesentliche konzentrieren könne, berichtet Stärk. Womöglich gebe es ein Livebild, überspielt vom Hubschrauber der Polizei, von dem auch per Wärmebildkamera überprüft werde, ob sich niemand im gesperrten Gelände aufhält. Wahrscheinlicher aber sei, dass man im Rathaus auf die Informationen beschränkt sei, die per Funk übertragen würden.

Für die Sperrung der Straßen ist alles vorbereitet, gesperrt wird aber erst, wenn von den Kampfmittelräumern die Bestätigung kommt, dass sie tatsächlich Blindgänger und nicht etwa eine alte Badewanne oder ein Ölfass im Boden gefunden haben. Dann werden die Straßenmeisterei – zuständig für die Bundesstraße und die Ausschilderung der Umleitungen – und der Bauhof der Gemeinde zuständig für die Gemeindestraßen – aktiv.

Ab 9 Uhr werden die möglichen Blindgänger freigelegt

Die Schilder und Absperrvorrichtungen liegen schon bereit und müssen nur noch aufgestellt werden. Das Freilegen der verdächtigen Gegenstände beginnt gegen 9 Uhr. Vor Ort wird neben dem Kampfmittelräumdienst des Landes auch Daniel Raabe sein, der im Auftrag der Gemeinde das Gelände zwischen Immendingen und Zimmern untersucht hatte.

Rund zwei Stunden werde das Ausgraben dauern, sagt Marcel Ferraro vom Polizeipräsidium Tuttlingen. Sollte man tatsächlich Bomben im Boden finden, brauchen die Experten im Normalfall ungefähr eine halbe Stunde für die Entschärfung eines Sprengkörpers. „Das sind aber nur sehr ungenaue Werte“, betont Ferraro. „Je nachdem, was man findet, kann es auch viel länger dauern.“

Vorher muss allerdings evakuiert werden. Feuerwehr und Polizei werden über Lautsprecherwagen und Soziale Medien informieren, welche Straßen und Gebäude betroffen sind. „Wir werden außerdem sicherstellen, dass sich wirklich niemand mehr in dem gefährdeten Gebiet aufhält“, kündigt Ferraro an. Der Bauhof wird die Zeit der Evakuierung nutzen, um große Säcke, so genannte Big Packs, mit Sand zu füllen, sagt Stärk. Sie sollen die Wucht einer eventuellen Druckwelle abfangen und werden unter anderem die Gastankstelle des Autohauses Stärk schützen. In der Donauhalle wurden Tische und Stühle aufgestellt. Dort soll die Anlaufstelle für diejenigen sein, die ihre Häuser verlassen müssen und keine andere Unterkunft haben. „Wir gehen aber nicht von einem großen Ansturm aus“, sagt Stärk. Sein Eindruck sei, dass die Bevölkerung recht besonnen mit der Situation umgehe und die meisten Menschen ihre eigenen Vorkehrungen getroffen hätten. Sie seien entweder gar nicht vor Ort oder hätten sich selbstständig um ein vorübergehendes Domizil gekümmert.