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Helmscheibenwischer

Hintschinger Erfinder mit Helmscheibenwischer in Pro-Sieben-Sendung

Immendingen-Hintschingen / Lesedauer: 3 min

Erfinder präsentiert „Regenschutz-Propeller“ für Motorradhelme in Pro-Sieben-Sendung
Veröffentlicht:26.02.2018, 19:15

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In der Pro-Sieben-Sendung „Das Ding des Jahres“ stellen Tüftler ungewöhnliche Erfindungen vor und treten vor großem Publikum gegeneinander an. Ihre Entwicklungen werden schließlich von einer Jury bewertet. In der Sendung vom Samstag wurde eine der Erfindungen von Kfz-Meister Albert Keller aus Immendingen-Hintschingen präsentiert.

Sein Produkt: Der „Watroprop“, ein Helmscheibenwischer für Motorradfahrer, der ohne Batterieantrieb auskommt. Wie der 44-Jährige erklärt, habe er die Idee für das Gerät schon im Jahr 2009 gehabt, da er als Motorradfahrer bei Regen immer wieder das Problem gehabt habe, dass er sein Visier mit seinem Handschuh habe vom Wasser befreien müssen, was nicht verkehrssicher gewesen sei.

„Gab keine Lösung auf dem Markt“

„Ich habe mich auf dem Markt umgesehen und es gab einfach keine entsprechende Lösung, die meinen Bedürfnissen entsprochen hätte.“ Also erfand der Tüftler selbst etwas: Einen „Regenschutz-Propeller“, der allein durch den Fahrtwind angetrieben wird und mithilfe der Zentrifugalkraft die Wassertropfen vom Helmvisier zur Seite wegführt. Ein Saugnapf dient als Befestigung auf dem Helm, und wenn der „Watroprop“ nicht benötigt wird, sorgt eine Gummikordel dafür, dass er um den Hals hängend auf dem Rücken mitgeführt wird.

Wie Keller sagt, habe er bereits kurz nachdem er die Idee für das Gerät gehabt habe, diese zum Patent anmelden lassen. Man habe ihm aber mitgeteilt, dass sogenannte Schleuderscheiben mit diesem Prinzip bereits seit Jahren in den Steuerständen von Schiffen zum Einsatz kämen. Daraufhin habe er das Projekt sechs Jahre ruhen lassen, bis ihm im Jahr 2015 ein universelles Patent für ein Gerät mit Saugnapf, wie er es entwickeln wollte, erteilt worden sei.

Keller verschickte mehrere Prototypen an Motorrad-Fachzeitschriften, damit diese das Gerät ausführlich testen sollten – und so stellte sich heraus, dass der Erfinder aus Hintschingen nicht nur ein Jux-Zubehörteil entwickelt hatte, sondern eine solide funktionierende Neuheit für den Motorrad-Markt.

„Ich habe Anfang 2016 eine Firma gegründet und meine erste Serie gebaut“, erzählt der Bastler. Die Vorstellung auf der Erfindermesse „Iena“ 2016 in Nürnberg brachte jedoch auch negative Rückmeldungen mit sich, sagt Keller: „Die Optik des Regenschutz-Propellers hat nicht gefallen. Das war für mich immer sekundär, viel wichtiger ist doch, dass etwas gut funktioniert. Aber anscheinend gab es viele, für die es wichtiger ist, wie das Aussehen des Produkts ist.“ Wie Keller erläutert, habe er daraufhin in die Anpassung des Designs investiert. So habe er zum Beispiel die Propeller-Flügel in Klarsicht-Ausführung realisiert.

Vom Fernsehen entdeckt

Schließlich entdeckte das Fernsehen den Erfinder aus Hintschingen. Die Pro-Sieben-Sendung „Das Ding des Jahres“ habe ihn im Internet gefunden, sagt Keller. Der Umgang mit den Erfindern sei bei der Produktion sehr gut gewesen. „Ich bereue nicht, dass ich dort mitgewirkt habe, aber ich will keine weiteren Fernsehauftritte mehr absolvieren“, so Keller.

Seine nächste Station sei nun die Messe „Motorräder Dortmund“ von Donnerstag, 1. März, bis Sonntag, 4. März, wo er seine Erfindung dem Fachpublikum vorstellen wolle.

Der Erfinder verrät auch noch einige weitere Kooperationen, die in diesem Frühjahr geplant seien: So begäben sich insgesamt elf Redakteure, die für Motorrad-Fachzeitschriften tätig seien, auf Tour mit dem „Watroprop“, um den Helmscheibenwischer auf Herz und Nieren zu testen.

Als Zielgruppe für den Regenschutz-Propeller sieht der Tüftler vor allem Tourenfahrer sowie Motorradfreunde, die lange Strecken zurücklegen oder im Ausland unterwegs sind, und daher mit entsprechender Witterung konfrontiert sind.