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Bioenergiedorf

Bioenergiedorf Mauenheim ist Vorzeigeprojekt

Immendingen / Lesedauer: 2 min

2006 war Mauenheim landesweit Vorreiter als erstes mit Wärme aus erneuerbaren Energien versorgtes Dorf
Veröffentlicht:06.05.2021, 09:38

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Das Bioenergiedorf Mauenheim ist 2006 von Peter Hauk CDU , Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz) als „vorbildhaftes Projekt für die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum“ bezeichnet worden. Zum Start des aus einer Biogasanlage und einem Holzhackschnitzelkessel versorgten Nahwärmenetzes kam Hauk selbst in den damals 450 Einwohner zählenden Immendinger Ortsteil, denn Mauenheim war das erste Bioenergiedorf Baden-Württembergs.

Das Erfolgsmodell bewährt sich auch noch nach 15 Jahren, und die zusätzlichen Einwohner und neuen Gebäude im Baugebiet werden noch immer an das zukunftsweisende Netz angeschlossen.

Beim Konzept des Bioenergiedorfes wird die Abwärme der Biogasanlage für die Wärmeerzeugung des gesamten Dorfes genutzt. Zusätzliche Wärme stellt eine Holz-Hackschnitzelheizung mit 900 Kilowatt zur Verfügung. Die Wärmeverteilung erfolgt durch ein vier Kilometer langes Nahwärmenetz. Die Investitionen dafür wurden durch das Land Baden-Württemberg unterstützt. An das durch die Firma Solarcomplex betriebene Nahwärmenetz waren anfangs rund 70 Gebäude angeschlossen. Eine Reihe von Neubauten sind inzwischen hinzugekommen, wie Bene Müller , Vorstand Vertrieb und Marketing bei Solarcomplex, zur aktuellen Situation erläutert.

Die Biogasanlage, Herz der Mauenheimer Nahwärmeversorgung, wurde zu Beginn durch die beiden Landwirte Ralf Keller und Erich Keller betrieben, inzwischen sind deren Söhne in der nächsten Generation als Betreiber dabei. Immer wieder sind Erweiterungen und technische Verbesserungen an der Gesamtanlage vorgenommen worden.

„Heute sind solche Projekte zur Wärmeversorgung eines ganzen Dorfes ein Stück Normalität“, sagt Bene Müller, der schon vorausblickt, wenn zum 20-jährigen Bestehen die Einspeisevergütung nach dem EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) ausläuft. Das im Boden verlegte Nahwärmenetz habe ganz andere „zeitliche Perspektiven“ und könne noch Jahrzehnte der Versorgung Mauenheims dienen. Wieder abstimmen müsse man bis in fünf Jahren die Frage der Art der eingespeisten, regenerativen Energien.