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Weihnachtsfest

Temperamentvoll und intonationssicher

Gosheim / Lesedauer: 2 min

Kirchenchor Heilig-Kreuz und Kammerorchester gestaltet Weihnachtsgottesdienst
Veröffentlicht:26.12.2017, 17:44

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Auch an diesem Weihnachtsfest ist der katholische Kirchenchor Heilig-Kreuz Gosheim nicht von seiner über 35-jährigen Tradition abgewichen, an den kirchlichen Hochfesten eine große Orchestermesse im Festgottesdienst aufzuführen.

Bereits in den Achtzigerjahren hatte Hans Kleiner über zehn Jahre lang solche Festmessen einstudiert. Als Wolfgang Hermle die Chorleitung 1992 übernahm, hat er die Tradition über weitere 25 Jahre bis heute fortgeführt. So durften sich am ersten Weihnachtsfeiertag im gut besuchten Fest-Gottesdienst, den Pfarrer Ewald Ginter zelebrierte, die Gottesdienst-Besucher über ein musikalisches Weihnachtsgeschenk freuen. Unter der Leitung von Wolfgang Hermle und mit Maria Schmidt an der Orgel gab’s die „Pastoralmesse in F“ des zeitgenössischen britischen Komponisten Christopher Tambling. Der 2015 verstorbene Musikdirektor und Organist hat sich mit seinem romantisch-expressiven Stil weit über die Grenzen hinaus einen Namen gemacht.

Die rund 30 Sängerinnen und Sänger wurden einmal mehr vom 20-köpfigen Gosheimer Kammerorchester, in dem zurzeit 15 Streicher und fünf Bläser aus Gosheim, Wehingen, Deilingen und der ganzen Region spielen, begleitet. Vom jugendlichen Elan und vom einfühlsamen Spiel der Streicher und Bläser ließ sich der Chor, verstärkt durch drei Männerstimmen des „Liederkranz Gosheim“, schnell anstecken und sang die durchweg schwungvollen Teile der Messe temperamentvoll und intonationssicher.

Außerdem erfreute der Chor die Festgemeinde mit der Motette „Öffnet eure Tore“ von Ulrich Mayrhofer und der schlesischen Weihnachts-Pastorella „Transeamus usque Bethlehem“, von Joseph Schnabel als „Jubelgesang für die Heilige Christnacht“ komponiert. Ein weiteres musikalisches Schmankerl gab’s zur Kommunion: Wolfgang Hermle (Blockflöte) und Maria Schmidt (Orgel) spielten den ersten Satz aus der „Sonata G-Moll“ für Altblockflöte und Continuo von Evaristo Felice Dall‘ Abaco.

Der neue Pfarrer der Seelsorgeeinheit Lemberg nahm einen Song der Gruppe „Silbermond“ als „Aufhänger“ und predigte über das Grundbedürfnis der Menschen nach Sicherheit im Umfeld von Terror und Gewalt. Ginter schlug einen großen Bogen zum Mut machenden Weihnachtslied „O du fröhliche“, dessen erste Strophe der Sozialreformer Johann Dieter Falk vor 200 Jahren in einer höchst traurigen Zeit geschrieben hatte. Falk hatte innerhalb kurzer Zeit vier seiner Kinder verloren. So widmete der Dichter das berühmt gewordene Lied mit dem doppelten Ruf zur Freude den armen Waisenkindern.