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Schlossberghalle

Männer wachsen nicht auf Bäumen, sonder schwingen von Ast zu Ast

Wehingen / Lesedauer: 3 min

Doris Reichenauer und Petra Binder begeistern mit ihrem Sinn für Ironie und Witz die Besucher der Jubiläumsfeier des MV Wehingen
Veröffentlicht:13.10.2019, 18:00

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Mit Doris Reichenauer und Petra Binder als „Dui do on desell“ haben sich am Samstagabend in der Wehinger Schlossberghalle zwei leidgeprüfte weibliche Wesen über ihren Entschluss, sich von ihren Männern getrennt zu haben, intensivst ausgelassen und ihre „wechseljährigen Erfahrungen“ preisgegeben. Eingeladen hatte der Musikverein Wehingen anlässlich seines 180-jährigen Bestehens. Über 400 Besucher kamen.

Beide Frauen schildern in markigen Sätzen, wie sie diese schwierige Zeit im Umgang mit sich selbst und dem männlichen Geschlecht überbrücken könnten. Die eine will eine zweite Meinung einholen, die andere durch „Bodylifting am Ranza“ wieder attraktiver werden. Tröstlich ist für sie aber auch die Tatsache, dass auch das männliche Geschlecht ab einem bestimmten Alter nicht von gravierenden Verhaltens- und Körperveränderungen verschont bleibt.

Anscheinend haben sie die richtigen Rezepte für männliche Verhaltensänderungen, indem sie beispielsweise ihre Männer beim Shoppen im Baumarkt abgeben. Petras blamabler Besuch beim Frauenarzt erklärt sie durch den fatalen Fehler, im Intimbereich Glitzerspray statt Duftdeo angewendet zu haben, während Doris sich durch ihre erfolgreiche Tablettenkur in der Nähe von George Clooney fühlen konnte. Beide sind sich aber einig, „wieder auf die Piste zu gehen“ um nach möglichen neuen Partnern Ausschau zu halten. Ob ihr geriatrisch-pilatisches Yoga dabei helfen kann, da sind sie sich nicht ganz sicher. Denn man brauche auch keinen einen Schwimmring am Bauch, um schwimmen zu können. In den Himmel will Doris übrigens auch kommen, auch wenn ihr am Oberarm langsam Flügel wachsen.

Chatten im Internet ist Petras Lieblingsfreizeitbeschäftigung. Ihre Freude daran geht sogar soweit, dass sie Doris auch als Chantal23 registriert, während sie als Denise1 ins Rennen geht. „Vereinzelt hockt schon Material umanand“, erfährt man. Ob man sich nun für einen „Holzfällertyp“ oder einen „Lällabäppel“ entscheidet, muss noch geklärt werden.

Doris wagt sich sogar ins Publikum, findet Willi schon wegen seines „Solardächles“ attraktiv. Lehrer hingegen seien eine schlechte Wahl, weil einer im erlebten Fall, Briefe wieder korrigiert zurückgeschickt habe, so die Damen. So reift bei beiden die Erkenntnis, dass Männer nicht auf Bäumen wachsen, sondern sich ständig von Ast zu Ast schwingen.

Da wollen die beiden Damen dann doch lieber in freier Wildbahn suchen. So schäkern sie hin und her und reihen einen Wortwitz an den anderen in einer atemberaubenden Geschwindigkeit und sind sich einig, dass eine „ambulante“ Lösung besser sei als eine „stationäre“ Und dann wird wieder über ihre Verflossenen abgelästert, die eben gerne dem Alkohol frönten und bei der Heimkehr die originellsten Strategien entwickelten, um einer Schelte zu entgehen.