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Gemeinderatssitzung

Kindergarten-Anbau kostet mehr Geld

Wehingen / Lesedauer: 3 min

Gemeinderat Wehingen vergibt Arbeiten
Veröffentlicht:22.04.2020, 18:36

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Mit Blick auf die aktuelle Corona-Krise bat Wehingens Bürgermeister Gerhard Reichegger die Ratsmitglieder und die Zuhörer um Verständnis für die Durchführung der Gemeinderatssitzung. Aufgrund von dringend anstehenden Beschlüssen, die in einem vorgeschalteten elektronischen Verfahren nicht mit der notwendigen Einstimmigkeit des Gemeinderats gefasst werden konnten, sei die öffentliche Sitzung notwendig geworden. Der Gemeinderat vergab unter anderem die Arbeiten für die Erweiterung des Kindergartens St. Ulrich.

Bürgermeister Reichegger betonte, dass für die Sitzung hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Er erklärte, dass trotz der aktuellen Schließung des Rathauses alle Gemeindebediensteten der Verwaltung, des Bauhofes oder der Schule wohlauf seien, aufgrund der Schließung der Schulen und Kindergärten seien aber einzelne Bedienstete zur Betreuung ihrer Kinder freigestellt beziehungsweise können lediglich einen Bruchteil ihres normalen Beschäftigungsumfangs abdecken.

Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Gemeindehaushalt seien noch nicht absehbar. Eine Fertigstellung aller begonnenen und aktuell laufenden Projekte sei jedoch durch den Rücklagenbestand der Gemeinde finanziell abgesichert.

Bürgermeister Reichegger sagte, dass für die geplante Erweiterungs- beziehungsweise Neubaumaßnahme am Kindergarten St. Ulrich im Verlauf der weiteren Planung noch Änderungen und Ergänzungen im Grundriss des Kindergartenanbaus vorgenommen wurden, zudem seien statische und gebäudetechnische Belange sowie Brandschutzauflagen in die Planung eingearbeitet worden. Deshalb habe die ursprüngliche Kostenschätzung aus dem Jahr 2019 aktualisiert werden müssen. Die für das erste Ausschreibungspaket eingegangenen Angebote liegen mit einem Gesamtvergabevolumen in Höhe von 939 940,74 Euro insgesamt 30 585,30 Euro über der erstellten Kostenberechnung. Die Mehrkosten in Höhe von 3,36 Prozent der ursprünglich veranschlagten Gesamtvergabesumme seien laut Architekt Munz der starken Baukonjunktur geschuldet.

Einem aus der Mitte des Gremiums gemachten Vorschlag, die jetzige Ausschreibung aufzuheben und zu wiederholen, mit dem Ziel, bei einer erneuten Ausschreibung günstigere Ergebnisse zu erhalten, habe schon aus rechtlichen Gründen nicht entsprochen werden können, da die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen nicht vorliegen würden.

Der Gemeinderat beschloss eine Vergabe an die jeweils günstigsten Bieter: Rohbauarbeiten an die Firma Feger Bau aus Fridingen in Höhe von 210 063,29 Euro, Zimmer- und Holzarbeiten an die Firma Zimmerei Reger aus Wehingen für 333 873,68 Euro, Fenster- und Sonnenschutzarbeiten an die Firma Etter aus Rosenfeld für 143 962,63 Euro, Erdarbeiten an die Firma Schuhmacher Tiefbau aus Spaichingen in Höhe von 126 379,90 Euro, Gerüstarbeiten an die Firma Wolf aus Donaueschingen für 24 875,45 Euro, Estricharbeiten an die Firma Modem Estrichbau aus Merzig für 27 933,86 Euro, Dachdeckungsarbeiten an die Firma Rückert aus Gosheim für 72 851,93 Euro.

Der vorgelegte Bebauungsplan „Stockäcker“ der im Planungsgebiet die Erschließung von insgesamt 78 Wohnbauplätzen mit einer Größe zwischen 490 Quadratmetern und 1126 Quadratmetern vorsieht, wurde vom Planungsbüro Hermle nochmals kurz vorgestellt. In der anschließenden Abstimmung beschloss der Gemeinderat den Bebauungsplan „Stockäcker“ einstimmig als Satzung. Der Beginn der Erschließungsarbeiten ist von der beauftragten Firma Stingel bereits am 20. April vorgesehen. Parallel wurde von der Gemeinde die Vermessung und Vermarkung der einzelnen Bauplatzflächen ausgeschrieben.

Bürgermeister Reichegger erklärte, dass die für die Erschließungsplanung des Gewerbegebietes „Am Landenbach“ eingeholten Honorarangebote der beiden angefragten Ingenieurbüros überprüft und verglichen wurden. Auch unter Berücksichtigung eventueller Kosten für die Tragwerksplanung eines Brückenbauwerks über die Bära bleibt das Planungsbüro Karl Hermle aus Gosheim, das für eine Bachquerung weiterhin einen Hamco-Durchlass oder eine ähnliche Ausführung favorisiert, günstigster Bieter. Der Gemeinderat beschloss daher die zusätzliche Erschließung des Gewerbegebiets „Am Landenbach“ über die Wengenstraße mit einer Brücke über die Bära. Mit der Erschließungsplanung wurde das Planungsbüro Karl Hermle aus Gosheim zu einem Preis in Höhe von 118 512,53 Euro beauftragt. Einem aus der Mitte des Gremiums vorgetragenen Vorschlag, die Planungsarbeiten aufgrund der Corona-Krise zurückzustellen, wurde mit Blick auf die beim Bürgermeisteramt seit längerer Zeit vorliegende Interessentenliste für Bauplatzflächen im Gewerbegebiet „Am Landenbach“ nicht gefolgt.