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Nachwuchsproblem

„Ich sehe allmählich auch ein Nachwuchsproblem“

Gosheim / Lesedauer: 4 min

Klaus Alber bilanziert sein erstes Jahr als Vorsitzender des TV Gosheim
Veröffentlicht:22.03.2018, 12:04

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Klaus Alber setzt sich als neuer Vorsitzender des Turnvereins Gosheim mit viel Herzblut für seinen Verein ein. Unsere Mitarbeiterin Gisela Spreng hat ihn nach seiner Person, seinen Wünschen und Problemen befragt.

Herr Alber, wie und warum sind Sie vor einem Jahr zu ihrem Amt als Turnvereinschef gekommen?

Im Jahr 2004 bin ich als Vater dreier sportlicher Töchter zusammen mit meiner Frau passives Vereinsmitglied geworden. Sarah (heute 26), Elisa (24) und Tirza (22) waren im Turnverein Gosheim sehr erfolgreich. Wir haben sie jedes Wochenende zu ihren Wettkämpfen begleitet, sie betreut, angefeuert und uns über ihre guten Leistungen gefreut. Heute ist Sarah Schatzmeisterin des Vereins, Elisa Leichtathletik-Wartin, Tirza Beisitzerin; die beiden Jüngeren übernehmen auch öfters Trainerarbeit. Als vor einem Jahr händeringend jemand für das Amt des ersten Vorsitzenden gesucht wurde, wollte ich den Verein nicht hängen lassen und habe ja gesagt. Allerdings fand sich kein Stellvertreter für mich.

Bitte erzählen Sie den Lesern des „Heuberger Bote“ etwas über Ihre Person.

Ich war immer ein sportbegeisterter Mensch, habe mein Sport-Abitur gemacht und gerne Fußball gespielt. Als Diplom-Ingenieur Bekleidungstechnik bin ich viel in der Welt herumgekommen, vor allem im asiatischen Raum. Ich bin vor 26 Jahren von Obernheim, wo ich aufgewachsen bin, nach Gosheim gekommen.

Was haben Sie bisher schon auf den Weg gebracht beziehungsweise eingeleitet?

Gerade bin ich dabei, im Funktionsgebäude des TVG Plissees an den Fenstern anbringen zu lassen, weil wir bis heute keinerlei Sonnenschutz haben. Dann können wir auch die vielen wertvollen alten Bilder und Urkunden aufhängen, die sich in 125 Jahren bei uns angesammelt haben. Zurzeit ist es so hell im Raum, dass sie in kurzer Zeit ausbleichen würden.

Im letzten Vereinsjahr haben wir etliche gute Leichtathletik-Wettkämpfe gehabt. Es ist schön, dass da die Betreuer von überall her mithelfen. Erst am Samstag war bei uns Hallen-Kreismehrkampf. Wir haben auch gute Einzel-Wettkämpfer in unseren Reihen, die allein zu ihren Wettkämpfen in der ganzen Region unterwegs sind. Unser Trainingsbetrieb klappt gut, weil es uns nicht an Trainern fehlt. Besonders rührig ist die Sportabzeichen-Gruppe. Auch eine Menge gesellige Treffs gab’s bei uns, zum Beispiel Wintergrillen mit allen Kindern und Eltern. Beim Seifenkistenrennen und beim Weihnachtsmarkt hatten wir ein Zelt beziehungsweise einen Stand, wo gewirtet wurde.

Sie und Ihr Verein stecken mitten in den Vorbereitungen für das 125-jährige Vereinsjubiläum. Was können Sie über die Festlichkeiten im Sommer schon verraten?

Am 9. und 10. Juni feiern wir den 125. Geburtstag unseres Turnvereins mit einem großen Festwochenende. Beim Festakt am Samstag, zu dem alle Gosheimer Vereinsvorstände eingeladen sind, werden Vertreter des Deutschen Turner-Bundes (DTB) und des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes (WLV) zu Gast sein. Jubilare werden geehrt. Wir werden eine Ausstellung zur Vereinsgeschichte aufbauen. Für Sonntag ist ein Beach-Volleyball-Turnier geplant; bei schlechtem Wetter müsste es als normales Volleyball-Turnier in die Halle verlegt werden.

Welche Wünsche haben Sie als erster Vorsitzender des Turnvereins Gosheim an die Zukunft? Welche Probleme sehen sie?

Zunächst brauche ich ganz dringend einen zweiten Vorsitzenden als Stellvertreter, der mich unterstützt und einen Schriftführer, der mir die Schreibarbeit abnimmt. Dann wünsche ich mir, dass sich vor allem diejenigen Mitglieder ehrenamtlich als Helfer einbringen, die bisher nicht dabei waren – damit nicht immer die gleichen im Einsatz sind. Die Arbeit sollte sich auf mehr Schultern verteilen. Bei über dreihundert Vereinsmitgliedern müsste man das doch hinkriegen. Es wartet ja auch noch das Straßenfest auf uns – vom 13. bis 15. Juli.

Ich sehe allmählich auch ein Nachwuchsproblem. Wir haben doch ausgebildete Trainer, die junge sportliche Leute begeistern können!

Auch finanziell werden wir demnächst gefordert: die Wetterseite unseres Funktionsgebäudes muss jetzt schon saniert werden, obwohl das Haus ja erst ein paar Jahre alt ist. Da brauchen wir Spenden – und auch zur Restaurierung der alten Urkunden und Bilder. Außerdem haben wir unsere Hoffnung auf eine Kunststoffanlaufbahn für den Speerwurf noch lange nicht aufgegeben. Mein erster Vorstoß beim Gosheimer Gemeinderat lief zwar ins Leere; aber wir bleiben am Ball.