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Weihnacht

„Hört der Engel helle Lieder“

Gosheim / Lesedauer: 2 min

Schülerchöre stehlen in St. Ulrich den „Heuberger Stimmen“ ein wenig die Schau
Veröffentlicht:20.12.2016, 18:06

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Das Konzert „Stimmen der Weihnacht“ in der Kirche St. Ulrich hat dem Chor „(WO)Menvoices“ ein volles Haus beschert. Allerdings stahlen ihm die beiden Schülerchöre der Gymnasien Gosheim-Wehingen und Balingen sowie das „Duo bel arte“ ein bisschen die Schau. Während den jungen Sängern die Freude am Singen ins Gesicht geschrieben stand, wirkten „die Heuberger Stimmen“, wie sich die „(WO)Menvoices“ auf Deutsch nennen, ein bisschen angestrengt.

Moderator Richard Moosbrucker pries die menschliche Stimme als schönstes „Instrument“. Die „(WO)Menvoices“ unter Benjamin Schreijäg setzten mit drei Gospels erste Akzente. Warum sie mit „Amen“ begannen, das für gewöhnlich als Bekräftigungsformel am Schluss steht, blieb den rund 500 Zuhörern ein Rätsel. Moosbrucker nahm als stimmgewaltiger Vorsänger das Heft in die Hand. Beim fetzigen „Oh Happy Day “ kam Bewegung in die Reihen der Sängerinnen und Sänger. Thomas Villing am Schlagzeug und Jörg Sommer am Piano feuerten den Chor an. Ebenfalls mit englischsprachigen Winterliedern unter demselben Dirigenten erwärmte der Pop-Chor Balingen die Herzen.

Beim Auftritt der „Menvoices“ als reines Männer-Ensemble vermissten die Zuhörer das homogene Klangerlebnis des Gesamtchors. „Swing low“ und „Coventry Carol“ konnten nicht so recht „Gänsehaut-Feeling“ produzieren. Das schaffte der Frauenchor der „Heuberger Stimmen“ bei „In dulci jubilo“, während es „I Will Follow Him“ an der nötigen Lockerheit fehlte.

Vier luftig leichte deutsche Lieder hatte sich der Chor des Gymnasiums Gosheim-Wehingen unter Leitung von Marion Rösch ausgesucht. Die junge Julia Porwolik sang ein hübsches Sopran-Solo.

Das Intermezzo des „Duo bel art“ mit Patrizia Lormes (Violine) und Benjamin Schreijäg (Klavier) war einer der künstlerischen Höhepunkte des Abends. Lormes ließ bei der „Méditation“ von Jules Massenet ihre ganze Gestaltungskraft auf der Geige aufblitzen. Und auch „La Follia“ von Corelli wurden mit frenetischem Beifall belohnt.

Für viele Gäste waren die alpenländischen Weisen des „(WO)Menvoices“-Gesamtchors so etwas wie eine Versöhnung mit den vielen englischen Titeln. Mit Akkordeonbegleitung von Heidi und Albert Weber setzten diese traditionellen Lieder dem Weihnachtskonzert das Sahnehäubchen auf.

Mit „Hört der Engel helle Lieder“ und „O du Fröhliche“ gab’s im und vor dem Chorraum von St. Ulrich zum Abschluss ein gemeinsames Chorsingen von Jung und Alt mit weit über 100 Stimmen zur Solo-Trompete von Andreas Freundl.

^^Weitere Fotos unter:

www.schwaebische.de/heuberg-musik