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Hausaufgabe

Hausaufgaben müssen nicht in Wutanfall münden

Heuberg / Lesedauer: 2 min

Diplom-Psychologin Heidi Nolte gibt in der Juraschule Tipps, wie Eltern und Schüler Frust vermeiden können
Veröffentlicht:11.10.2019, 10:46

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Die Juraschule hat am Mittwochabend zu einer Infoveranstaltung zum Thema „Aufmerksamkeit, Motivation, Ausdauer und Konzentration“ eingeladen. Knapp 60 Zuhörer, darunter einige Lehrer, lauschten den Worten von Fortbildungsreferentin Heidi Nolte. Die Diplom-Psychologin konnte aus ihrem großen Erfahrungsschatz berichten, den sie in ihren Berufsjahren beim Beratungszentrum „Bärenstark“ in Tuttlingen und als vierfache Mutter, darunter ein Sohn mit ADHS, sammeln konnte.

Thema des Abends waren die Hausaufgaben, die in vielen Familien ein großes Thema sind: Von Wutausbrüchen und Verzweiflung, von Ängsten und Ablenkungen bis hin zur Resignation wurde berichtet. Nolte stellte vorab klar, dass die Kinder wissen müssen, „Hausaufgaben müssen sein, da gibt es kein Verhandeln“. Doch könne man die Hausaufgabensituation deutlich entspannen, wenn man einige Punkte beachtet: einen ruhigen, aufgeräumten Arbeitsplatz zur Verfügung stellen, die Hausaufgaben strukturieren und mit Hilfe von Notizzetteln abarbeiten, oder dass manche Aufgaben nicht unbedingt am Schreibtisch erledigt werden müssen: „Ein Gedicht kann auch auf dem Sofa oder im Garten gelernt werden.“ Außerdem sollten Hausaufgaben abends und morgens vor der Schule tabu sein.

Auch bat Heidi Nolte die Eltern darum, die Vereinstätigkeiten ihrer Kinder zu überdenken. Sie habe schon Kinder erlebt, die bis zu acht feste Termine pro Woche hatten. „Wann sollen da noch Hausaufgaben gemacht werden?“ Ebenso kamen die modernen Medien zur Sprache. Keineswegs sollten sie verteufelt werden, jedoch appellierte sie an die Eltern, damit bewusst umzugehen. So hätten Handys bei den Hausaufgaben sowie abends und nachts nichts bei den Kindern verloren. Unbedingt sollten die Eltern auf Altersbeschränkungen bei Computerspielen und Filmen achten.

Zuletzt gab Heidi Nolte den Eltern noch Voraussetzungen für eine gute Konzentration mit auf den Weg: genügend Schlaf, eine gesunde Ernährung mit ausreichend Trinken und Bewegung an der frischen Luft. In der Hoffnung, sich die guten Ratschläge und Tipps zu merken und manches davon vielleicht auch umzusetzen, gingen die Eltern nach zwei Stunden intensivem Zuhören zurück in ihren „Hausaufgabenalltag“.