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Krisenmodus

Ausbildung soll unter dem Krisenmodus nicht leiden

Heuberg / Lesedauer: 3 min

Projektpartner von GVD / Cluster Zerspanungstechnik treffen sich in der Gosheimer Jurahalle zum jährlichen Meeting „Ausgezeichnete Ausbildung“
Veröffentlicht:20.07.2020, 14:10

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Die Jurahalle hat ein ungewohntes Bild geboten: Wo sonst Großveranstaltungen stattfinden, trafen sich – aufgrund der Corona-Hygienevorschriften in sehr lockerer Bestuhlung – die 16 Teilnehmer des jährlichen Projektpartnermeetings „Ausgezeichnete Ausbildung“, um die Performance des Projekts und der Teilnehmer im vergangenen Jahr zu rekapitulieren. Über allem stand jedoch laut Pressemitteilung die Frage, wie die geplanten Maßnahmen im Corona-Jahr umgesetzt werden können.

Ingo Hell , Vorsitzender der GVD, war sich mit allen Teilnehmern einig, trotz Corona-Krise nicht in der Ausbildung von Fachkräften für die Zerspanungstechnik nachzulassen. „Denn gerade durch den Struktur- und Technologiewandel und die zunehmende Digitalisierung der Fertigung brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte mehr denn je.“ Eine Kurzumfrage unter den anwesenden Projektpartnern ergab, dass die Unternehmen auch in der Krise in gewohntem Umfang ausbilden wollen und für 2020/21 entsprechend viele Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen.

Hinter dem Projekt „Ausgezeichnete Ausbildung“ steht die Idee, den Lernhorizont der Auszubildenden durch Zusatzleistungen zu erweitern. Die Zusatzangebote werden zentral von der GVD / Cluster Zerspanungstechnik organisiert. „Wir schaffen mit dem Projekt Ausgezeichnete Ausbildung auch für kleine und mittlere Unternehmen die Möglichkeit, ihren Azubis eine Ausbildung mit Mehrwert bei überschaubarem Aufwand zu bieten“, so Hell.

So beinhaltet das Projekt über das Jahr verteilt verschiedene Informationsveranstaltungen zu ausbildungsrelevanten Themen doch mussten aufgrund von Corona in 2020 bereits viele geplante Termine abgesagt werden.

Die Projektpartner waren sich jedoch einig: Vernünftiges und verantwortungsbewusstes Handeln bei der Umsetzung der Maßnahmen habe oberste Priorität. Es wurde beschlossen, bei der Programmplanung im zweiten Halbjahr weiter „auf Sicht“ zu fahren und Ende September zu entscheiden, wie es weitergehen soll. Der für Anfang September geplante Startertag für neue Auszubildende wurde deshalb bereits auf Oktober verschoben, um einen „Quarantänepuffer“ nach den Sommerferien zu gewährleisten.

Inzwischen habe sich das Programm auf sieben sich jährlich wiederholende Exkursionen zu Lieferanten und Kunden der Branche mit großer Resonanz eingependelt. Zwischen 30 und 40 Auszubildende nähmen jeweils an den Informationsveranstaltungen teil. Veranschaulicht würden Themen wie Härtetechnik, Werkstoffkunde, Werkzeugtechnik, Galvanik, Fertigungstechnik, Spanntechnologie und Feinbearbeitung. Diese Infofahrten seien terminlich auf die Lerninhalte abgestimmt, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule den Azubis in ihrem jeweiligen Ausbildungsjahr gerade vermittelt würden.

Daneben biete das Projekt Leistungen wie den Startertag mit Tipps für den erfolgreichen Start ins Berufsleben, ein Fahrsicherheitstraining mit dem ADAC sowie das GVD-Berichtsheft für das saubere Führen der vorgeschriebenen Ausbildungsnachweise.

Auch an die Ausbilder sei gedacht: Ein bis zwei Mal jährlich bilden sie sich laut Mitteilung im Rahmen der Coach-the-Coach-Reihe in Sachen Ausbildung fort. Der jährliche Ausbilder-Workshop biete zudem eine gute Plattform für den Gedankenaustausch der Ausbilder, der IHK, der Agentur für Arbeit und der Erwin-Teufel-Schule untereinander.

Die Projektpartner-Unternehmen hätten sich dazu verpflichtet, die Angebote auch wahrzunehmen: Nur wer mindestens drei Viertel der Angebote belege, erhalte die Jahresurkunde und dürfe mit dem Siegel des Programms für seine Ausbildung werben. „Die Teilnahme an diesem Projekt bedeutet auch die klare Profilierung als Anbieter einer echten Premium-Ausbildung“, sagte Hell.

Am Projekt „Ausgezeichnete Ausbildung“ nehmen derzeit 17 Mitgliedsunternehmen der GVD / Cluster Zerspanungstechnik teil. 15 Mitglieder hätten die Rahmenbedingungen des Projekts erfüllt und konnten ihre Jahresurkunden entgegennehmen.