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Pfarrhaus

Aktion soll Senioren in der Krise eine Freude bereiten

Heuberg / Lesedauer: 2 min

Seelsorgeeinheit Lemberg verteilt mehr als 500 Ostergeschenke an alle Kirchengemeindemitglieder ab 80 Jahren
Veröffentlicht:06.04.2020, 15:32

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Kommt man dieser Tage ins Pfarrhaus nach Gosheim, steht man inmitten hunderter von Geschenktüten, verteilt über Tische und Räume. Sorgfältig wurden sie von Regina Schmidberger und Isolde Reger befüllt, verziert und beschriftet. Letztere ist Sekretärin im Pfarramt in Gosheim und Wehingen und hatte vor zwei Wochen eine dieser gemeinsinnigen Ideen, die im Zuge der Corona-Krise entstehen: „Mir kam spontan der Gedanke, den älteren Menschen in unserer Kirchengemeinde, deren Leben zurzeit sehr eingeschränkt ist, eine Freude zum Osterfest zu machen.“

Gesagt, getan. Sie weihte die Gosheimer Mesmerin Regina Schmidberger ein, und gemeinsam begannen sie ihr „Mammut-Projekt“: Es galt, 229 Päckchen für Gosheim , 184 für Wehingen und 94 für Deilingen fertigzustellen. Sicherlich hätten sich viele Helfer für diese Aktion gefunden, doch in Zeiten von Corona ist es nicht möglich, dass sich mehrere Menschen im Pfarrbüro treffen, um die Tüten zu befüllen. Pfarrer Ewald Ginter zeigte sich angetan von der Aktion in seiner Seelsorgeeinheit: „Das ist ein schönes Zeichen, um den älteren Menschen in unserer Kirchengemeinde zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.“

Pfarrer Ginter bat die Ministranten, mit einem Osterbild, einem Gedicht oder etwas Gebasteltem teilzunehmen. Erfreulicherweise sprach die Idee die jungen Leute an: Viele bunte Bilder, Osterhasen und Karten, mit teils rührenden Worten beschrieben, landeten im Briefkasten des Pfarrbüros. Eine Ministrantin backte zusammen mit ihrer Mutter sogar über 200 kleine Osterhasen und gab sie, liebevoll verpackt, bei Isolde Reger ab. So war die Tüte nicht nur mit einer kleinen Osterkerze, einem Schokohasen, einem Ei sowie einem Brief von Pfarrer Ginter bestückt, sondern auch mit einem fröhlichen Gruß der jungen Generation an ihre älteren Mitmenschen.

Im Hinblick auf den anstehenden Palmsonntag wurde die Ostertüte noch mit einem kleinen „Palmen“ verziert, der aus Buchszweigen von einigen Kirchengemeinderäten sorgsam zusammengebunden und von Diakon Giovanni Fascia gesegnet wurde. Das Verteilen der rund 500 Ostertüten erwies sich als Selbstverständlichkeit: „Egal, wen ich gefragt habe, ob er beim Verteilen helfen kann, ich habe kein einziges Nein gehört“, berichtet Isolde Reger. „Familie, Freunde, Bekannte, Kirchengemeinderäte, Ministranten und ihre Eltern oder Erzieherinnen der Kindergärten, alle waren sofort bereit mitzuhelfen“.